Erfahrungsbericht: Solarabsorber Sun-Heater
Verfasst: 08.06.2006, 10:37
Hallo Pool-Liebhaber,
da sicherlich viele zu Saisonbeginn den Wunsch haben das Poolwasser schneller zu erwärmen, möchte ich meine Erfahrungen mit der Installation von 2 Satz Solarabsorbern schildern. Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen bei seinen Überlegungen.
Mein Pool:
- Stahlwandpool, rund 4,5m (also ca. 16m² Fläche, ca. 17³ Wasserinhalt)
- Das Becken ist ca. 50% im Boden eingelassen und mit einer Reihe Pflanzsteinen umgeben so dass noch ca. 30cm frei herausragen.
- Das Becken ist nicht abgedeckt
- Sandfilteranlage 40cm mit Speckpumpe Bettar 8, ca. 2m neben dem Pool, 50cm unterhalb der Wasserlinie aufgestellt.
Da ich als Weichei Wassertemperaturen unter 24°C als ungeeignet ansehe (meine Kinder sehen das anders) sollte eine Solaranlage Besserung bringen.
Daher wurden 2 Satz Solarabsorber (1 Satz besteht aus je 2 Absorbern) Typ „Sun-Heater“ 1,22 * 6m (je 279,- Euro) angeschafft. So stehen ca. 14m² Absorberfläche zur Verfügung.
Die Absorber sollten auf einem Garagendach ca. 25m von meiner Pumpe entfernt montiert werden. Das Garagendach liegt etwa 3m über Pumpenniveau, so dass ich gespannt war, welche Druckverluste (Förderhöhe) sich einstellen würden.
Die Montage erfolgte im April bei leider nicht allzu sonnigem Wetter. Leider trat hier ein unerwartetes Problem auf. Die Absorber wurden offenbar bei der Produktion im warmen Zustand aufgerollt, verpackt und so ausgeliefert.
Ausgepackt weigerten sie sich standhaft sich ausrollen zu lassen. Ohne Erwärmung (2-3 Sonnentage) ist es unmöglich diese auf einem Garagendach auszurollen. Bei mir hat es fast eine Woche gedauert bis diese, mit Steinen beschwert, endlich halbwegs gerade auf der Garage lagen.
Dann kam das zweite Problem. Ein Satz der Absorber besteht aus 2 Elementen. Für diese war ein Verbinder beigelegt. Um aber beide Sätze mit einander zu verbinden fehlte ein zusätzlicher Verbinder. Dieser war bei meinem Händler nicht zu bekommen und ist angeblich einzeln auch nicht lieferbar. Als musste ein Verbinder selbst gebastelt werden
Angeschlossen wurden die Absorber nicht mit den beigefügten 38mm Schlauchanschlüssen sondern mittels 50mm Schläuchen. Zusätzliche Druckverluste sollten so vermieden werden.
Als ich die Pumpe einschaltete war ich etwas enttäuscht, aber nicht überrascht. Die Förderhöhe betrug ca. 11m (1,1 bar) und das bei neuem Sand im Filter. Tests ergaben, dass die Ursache in den Kollektoren und in der Montagehöhe der Absorber (3m) liegt. Die 25m Entfernung bis zur Garage haben fast keinen Einfluss.
Hier ein Hinweis an noch unerfahrene Poolbesitzer (oder die die es werden wollen).
Die Fördermenge einer Pumpe ist stark davon abhängig welchen Druck sie überwinden muss (Förderhöhe). Prospektangaben ohne Angabe der zugehörigen Förderhöhe sagen so gut wie nichts aus.
Beispiel:
Max. Förderhöhe einer Pumpe (hier Fabrikat Speck, Typ Pico) 11m (1,1 bar)
Max. Förderleistung 6m³/h
Wird die max. Förderhöhe der Pumpe aber wirklich abverlangt, bleibt sie stehen, sie pumpt nicht.
Bei 10 m (1 bar) fördert sie gerade mal 2m², bei 7m (0,7 bar) 5m³.
Auf meinen Fall bezogen würde dies bedeuten dass diese Pumpe kein Wasser mehr fördern würde, da der Widerstand zu hoch ist.
Ein kleine Abschätzung wie sich bei mir die Druckverluste zusammensetzen:
Filter (sauber): 5m (0,5 bar)
Höhe bis Absorber (3m): 3m (0,3 bar)
2 Satz Absorber (in Reihe): 2m (0,2 bar)
Rohrleitungen, Bögen: 1m (0,1bar)
Es zeigt sich also das die richtige Auswahl der Pumpe ein extrem wichtiger Punkt bei der Installation einer Absorberanlage ist. Zuerst ein Blick auf die Förderkennlinie der eigenen bzw. geplanten Pumpe. Sollte der Anbieter der Pumpe dieses nicht anbieten Finger weg (oder sie kaufen die Katze im Sack).
Speziell Besitzer von Kartuschen- oder sehr kleinen Sandfilteranlagen sollten sich gut überlegen ob nicht vor der Anschaffung einer Absorberanlage eine neue Filteranlage sinnvoller ist.
Zurück zu meiner Installation:
Da meine Pumpe bei 11m Förderhöhe ca. 6m³/h fördert stellte sich das Problem nicht. Eher das Gegenteil. Bei 14m² Absorberfläche sollten es eigentlich nicht mehr als 3-4m³/h sein. Durch abströmen einer Teilmenge an den Absorbern vorbei konnte ich denn Durchfluss durch den Absorber jedoch reduzieren.
Und was brachte das Ganze ???
An einem sonnigen Tag betreibe ich meine Pumpe im Solarbetrieb von 11-18 Uhr, also 7 Stunden. In dieser Zeit liegen sowohl der Pool als auch die Absorber voll in der Sonne.
1. Tag: Von 11° auf 17°
2. Tag: Von 14° auf 20°
3. Tag: Von 18° Auf 23,5°
Werte aus dem Mai 2006 (Nachts ca. 5° Außentemperatur).
Die 3 Sonnentage jetzt im Juni bestätigen die Zahlen aus dem Mai.
Die Werte zeigen dass die Absorber einiges bringen, aber die Abkühlung in der Nacht (2°-3°) eine schnellere Temperatursteigerung verhindert. Genau für diese Übergangszeit habe ich die Absorber aber angeschafft. Daher plane ich den Kauf einer Solarfolie. Ich hatte gehofft diese zusätzlichen Kosten und den damit verbundenen Aufwand vermeiden zu können. Die Temperaturverluste sind mir jedoch zu hoch.
Wenn damit Erfahrungen vorliegen werde ich gerne darüber berichten.
da sicherlich viele zu Saisonbeginn den Wunsch haben das Poolwasser schneller zu erwärmen, möchte ich meine Erfahrungen mit der Installation von 2 Satz Solarabsorbern schildern. Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen bei seinen Überlegungen.
Mein Pool:
- Stahlwandpool, rund 4,5m (also ca. 16m² Fläche, ca. 17³ Wasserinhalt)
- Das Becken ist ca. 50% im Boden eingelassen und mit einer Reihe Pflanzsteinen umgeben so dass noch ca. 30cm frei herausragen.
- Das Becken ist nicht abgedeckt
- Sandfilteranlage 40cm mit Speckpumpe Bettar 8, ca. 2m neben dem Pool, 50cm unterhalb der Wasserlinie aufgestellt.
Da ich als Weichei Wassertemperaturen unter 24°C als ungeeignet ansehe (meine Kinder sehen das anders) sollte eine Solaranlage Besserung bringen.
Daher wurden 2 Satz Solarabsorber (1 Satz besteht aus je 2 Absorbern) Typ „Sun-Heater“ 1,22 * 6m (je 279,- Euro) angeschafft. So stehen ca. 14m² Absorberfläche zur Verfügung.
Die Absorber sollten auf einem Garagendach ca. 25m von meiner Pumpe entfernt montiert werden. Das Garagendach liegt etwa 3m über Pumpenniveau, so dass ich gespannt war, welche Druckverluste (Förderhöhe) sich einstellen würden.
Die Montage erfolgte im April bei leider nicht allzu sonnigem Wetter. Leider trat hier ein unerwartetes Problem auf. Die Absorber wurden offenbar bei der Produktion im warmen Zustand aufgerollt, verpackt und so ausgeliefert.
Ausgepackt weigerten sie sich standhaft sich ausrollen zu lassen. Ohne Erwärmung (2-3 Sonnentage) ist es unmöglich diese auf einem Garagendach auszurollen. Bei mir hat es fast eine Woche gedauert bis diese, mit Steinen beschwert, endlich halbwegs gerade auf der Garage lagen.
Dann kam das zweite Problem. Ein Satz der Absorber besteht aus 2 Elementen. Für diese war ein Verbinder beigelegt. Um aber beide Sätze mit einander zu verbinden fehlte ein zusätzlicher Verbinder. Dieser war bei meinem Händler nicht zu bekommen und ist angeblich einzeln auch nicht lieferbar. Als musste ein Verbinder selbst gebastelt werden
Angeschlossen wurden die Absorber nicht mit den beigefügten 38mm Schlauchanschlüssen sondern mittels 50mm Schläuchen. Zusätzliche Druckverluste sollten so vermieden werden.
Als ich die Pumpe einschaltete war ich etwas enttäuscht, aber nicht überrascht. Die Förderhöhe betrug ca. 11m (1,1 bar) und das bei neuem Sand im Filter. Tests ergaben, dass die Ursache in den Kollektoren und in der Montagehöhe der Absorber (3m) liegt. Die 25m Entfernung bis zur Garage haben fast keinen Einfluss.
Hier ein Hinweis an noch unerfahrene Poolbesitzer (oder die die es werden wollen).
Die Fördermenge einer Pumpe ist stark davon abhängig welchen Druck sie überwinden muss (Förderhöhe). Prospektangaben ohne Angabe der zugehörigen Förderhöhe sagen so gut wie nichts aus.
Beispiel:
Max. Förderhöhe einer Pumpe (hier Fabrikat Speck, Typ Pico) 11m (1,1 bar)
Max. Förderleistung 6m³/h
Wird die max. Förderhöhe der Pumpe aber wirklich abverlangt, bleibt sie stehen, sie pumpt nicht.
Bei 10 m (1 bar) fördert sie gerade mal 2m², bei 7m (0,7 bar) 5m³.
Auf meinen Fall bezogen würde dies bedeuten dass diese Pumpe kein Wasser mehr fördern würde, da der Widerstand zu hoch ist.
Ein kleine Abschätzung wie sich bei mir die Druckverluste zusammensetzen:
Filter (sauber): 5m (0,5 bar)
Höhe bis Absorber (3m): 3m (0,3 bar)
2 Satz Absorber (in Reihe): 2m (0,2 bar)
Rohrleitungen, Bögen: 1m (0,1bar)
Es zeigt sich also das die richtige Auswahl der Pumpe ein extrem wichtiger Punkt bei der Installation einer Absorberanlage ist. Zuerst ein Blick auf die Förderkennlinie der eigenen bzw. geplanten Pumpe. Sollte der Anbieter der Pumpe dieses nicht anbieten Finger weg (oder sie kaufen die Katze im Sack).
Speziell Besitzer von Kartuschen- oder sehr kleinen Sandfilteranlagen sollten sich gut überlegen ob nicht vor der Anschaffung einer Absorberanlage eine neue Filteranlage sinnvoller ist.
Zurück zu meiner Installation:
Da meine Pumpe bei 11m Förderhöhe ca. 6m³/h fördert stellte sich das Problem nicht. Eher das Gegenteil. Bei 14m² Absorberfläche sollten es eigentlich nicht mehr als 3-4m³/h sein. Durch abströmen einer Teilmenge an den Absorbern vorbei konnte ich denn Durchfluss durch den Absorber jedoch reduzieren.
Und was brachte das Ganze ???
An einem sonnigen Tag betreibe ich meine Pumpe im Solarbetrieb von 11-18 Uhr, also 7 Stunden. In dieser Zeit liegen sowohl der Pool als auch die Absorber voll in der Sonne.
1. Tag: Von 11° auf 17°
2. Tag: Von 14° auf 20°
3. Tag: Von 18° Auf 23,5°
Werte aus dem Mai 2006 (Nachts ca. 5° Außentemperatur).
Die 3 Sonnentage jetzt im Juni bestätigen die Zahlen aus dem Mai.
Die Werte zeigen dass die Absorber einiges bringen, aber die Abkühlung in der Nacht (2°-3°) eine schnellere Temperatursteigerung verhindert. Genau für diese Übergangszeit habe ich die Absorber aber angeschafft. Daher plane ich den Kauf einer Solarfolie. Ich hatte gehofft diese zusätzlichen Kosten und den damit verbundenen Aufwand vermeiden zu können. Die Temperaturverluste sind mir jedoch zu hoch.
Wenn damit Erfahrungen vorliegen werde ich gerne darüber berichten.