Pool aus 1970 sanieren / Wärmedämmung

Beckenkörper, Bauweise, Abdichtung (Folie Polyester etc.), Fliesen, Beton-Sanierung, etc.

Moderatoren: Amateur, Axel Zdiarstek

MichiHH
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Pool aus 1970 sanieren / Wärmedämmung

Beitrag von MichiHH »

Guten Morgen,

wir haben ein sehr schönes Haus in der Nordheide gekauft, BJ 1978, mit einem 10*4m (60 m3) Swimmingpool.

Zum Einzug hat Aquapool meine Schwimmbadtechnik modernisiert, also neuer Wärmetauscher, Pumpe, Filteranlage und eine klasse Enco Klimaanlage. Das Wasser ist auf 27 Grad temperiert. Das Wasser wird bei Nichtbenutzung abgedeckt.

Im ersten Jahr traf mich fast der Schlag, als ich den Heizölverbrauch sah: 10.000 l Heizöl in 10 Monaten. Daraufhin wurde ein wassergeführter Heizkamin von Wertstein (www.wertstein.de) eingebaut der jetzt im Winterhalbjahr die Heizung unterstützt.
Das Haus wurde wärmeisoliert und neue Fenster eingebaut.

Trotzdem verbrauche ich - jetzt im 3. Jahr 9200 l Heizöl in 13 Monaten. Mein Verdacht ist halt das Schwimmbad das ich jetzt abgeschaltet habe. Nach 8 Tagen Heizungsabschaltung hat das Wasser von vorher 26,5 Grad sich jetzt auf 24,8 Grad abgekühlt - find ich eigentlich nicht so schlecht.

Ich wollte das Becken wärmeisolieren, finde aber im Netz keine oder unzureichende Informationen hierzu.

Am liebsten wäre mir, auf die vorhanden Kacheln eine Wärmeisolation aufzubringen und neu zu fliesen.

Hat jemand hiermit schon Erfahrung bzw. kann wertvolle Hinweise geben?

Ich überlege zudem, eine Wärmepumpe zu installieren. Bringt die Pumpe die Einsparungen oder soll ich es beim Wärmetauscher an der teuren Ölheizung lassen?

Danke im voraus.

Euer Michi
MichiHH
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Beitrag von MichiHH »

Ich vergaß zu erwähnen, dass es sich um einen Innenpool im Souterrain handelt.

Gruß
Michi
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Michi,

(26,5° - 24,8°) x 1,16kWh/m³° x 60m³ /8Tag = 15 kWh/Tag > 2l Öl/Tag >> 700l/a >>500€/a

Das ist nicht schlecht.
Glaube nicht, dass sich eine Dämmung des Beckens mittelfristig rechnet.

Sag mal 100€/m² für Fliesen + Dämmung. 5m² >> 500€ >>>nach 16 Jahren !?!?!?!?!

Stellt sich die Frage, wo bleiben die 15 kWh/Tag. > Irgendwo im Erdboden > Also kommt ein Teil im Keller wieder raus. > Also kein echter Verlust.
Bringt die Pumpe die Einsparungen
Eine WP kann "keine" Wärmeverluste einsparen. Sie kann die "verbrauchte" Energie ggf. zu einem günstigeren Einstandspreis bereitstellen.

Dazu solltest du mehr Einzelheiten preisgeben. Z.B. kann man an das Grundwasser problemlos anzapfen?

MfG
uwe
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo michael,

abgesehen von den von uwe genannten werten ....
eine innendämmung und wieder fliesen drauf ist zu unsicher .... auch wenn die dämmung 98% geschlossenzellig ist, darf kein wasser durchdiringen können. was bei fliesen ein problem ist.
fliesen kommen nur auf enen wasser undurchlässigen / wasserdichten untergrund.

möglicherweise ist deine gerätekombination nicht aufeinander abgestimmt .... z.b. falscher wärmetauscher., oder ev. die klimaanlage. da ich den typ nicht kenne schreib mal was dazu .... entfeuchtung ? wärmerückgewinnung ? ?????

mit freundlichen grüßen
Axel
Amateur
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Beitrag von Amateur »

Hallo Michael,

Wenn sich der Beckenkörper im Erdreich befindet und nicht gerade vom Grundwasser umspült wird bringt eine Wärmedämmung des Beckenkörpers nicht viel. Das Erdreich selbst ist schon eine recht gute Wärmedämmung. Irgendwo hatte ich das mal ausgerechnet, entweder hier oder beim Pooldoc. Der Unterschied zwischen ungedämmt und 10cm Styropor waren nur um die 300W Heizleistung bei einem 40m³ Pool. Mal abgesehen von den fast unlösbaren Problemen einer Unterwasser-Innendämmung kann man damit keinen Blumentopf gewinnen. Die meiste Energie geht für die Verdunstung drauf.

viele Grüße,
Andreas
MichiHH
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Beitrag von MichiHH »

Hallo liebe Leute,

vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

Es ist eine Supermoderne ENKHO LTH 115 Hinterwand-Wandaufbau-Montagegerät mit Wärmerückgewinnung zur Entfeuchtung, Beheizung und Belüftung installiert. Hat 11.000 Euro gekostet und ist schwer zu toppen, arbeitet mit einem Wirkungsgrad von 70-80% und ist direkt an der Hausaußenwand mit Kernbohrung nach draußen installiert.

Die Zuheizung der Klimaanlage passiert über einen Heizkörper daneben; das ist nicht optimal, da möglicherweise zu schwach.
Bloß Heizungsrohre Aufputz machen das Schwimmbad auch nicht schöner :-) Die Außenwand (ca. 8m breit, 4m hoch) muss nächstes Jahr auf jeden Fall noch Wärmeisoliert werden.

Wenn das stimmt, was Herr Kreitmayr ausgerechnet hat und ich wirklich nur 2 l Öl für die Temperatur-Erhaltung pro Tag benötige, wäre ich ja Superzufrieden. Fakt sind leider 23,58 l Heizöl pro Tag.

Als Wärmetauscher zur Ölheizung ist ein Pahlen (40 kw bei 90/70 Grad) installiert (2 Jahre alt).

Das ganze Haus ist ein Flachdach-Bungalow am Hang. Wahrscheinlich haben da die Nachbarn doch Recht und eine vernünftige Dachaufstockung mit guter Isolation ist der Bringer für dieses Haus. Allerdings wird hierbei mein Banker ziemlich jubeln :-(

Irgendwie bin ich etwas erleichtert, dass die Becken-Wärmedämmung nicht viel bringt. Das Fliesen hätte ein Schweinegeld gekostet.

Zur Wärmepumpe: Ich dachte an eine Luft-Wärmepumpe. Den Brunnenbauer habe ich schon gefragt, ist wohl kein Problem mit dem Anzapfen des Grundwassers (8 m Bohrloch), kostet aber alles zusammen 8000 Euro. Und dann brauchst du hiervon 2 Bohrlöcher und hast ständig Probleme mit Verockerung (was immer das ist).

Kleines Haus, kleine Sorgen - großes Haus, große Sorgen.

Liebe Grüße
Michi
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Michi,

ich geh mal davon aus, dass dein Haus Ähnlichkeit mit einer Gießkanne hat, bei der aus vielen Löchern das Wasser kommt. :cry:

Da kann helfen:
1. ein Energieberater,
2. ca. 100 h eigenes intensives erlernen der Grundlagen,
3. oder ein Gewinn im Lotto.

Eine meiner Erfahrungen, Haus mit ca.220m² 4 Bewohner. Einer stirbt und ein Neuer zieht ein. Ölverbrauch steigt von durchschnittlich 4.000l/a auf 6.000l/a.

Oder Haus mit 5.000m². Durchschnittlicher Ölverbrauch 12l/m²a. In zwei identischen Wohnungen jedoch 6l/m²a und 24l/m²a.

Wenn ihr also bei 25° Raumtemp. im Winter in kurzer Hose im Wohnzimmer sitzt, sind 10.000l/a nichts ungewöhnliches. :?

Wenn du noch "etwas" Zeit hast, führe ein "Haushaltsbuch". Schreibe ein Jahr lang jeden Monat Stromverbrauch, Wasserverbrauch und Betriebsstunden der Heizung auf.

MfG
uwe
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo michael,

also luft WP geht nicht über 2 bohrlöcher ....
die erd WP brauchen ca. 70 m bohrlöcher .....

frag doch den brunnenbauer was das wirklich ist / werden soll.

mit freundlichen grüßen
Axel
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Axel,

WP mit Grundwasser.
Eine Bohrung als Saugbrunnen, zweite Bohrung als Schluckbrunnen.
Daher auch:
http://lexikon.wasser.de/index.pl?begri ... ung&job=te

MfG
uwe
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

ja uwe,

kenne ich auch, nur nicht als luftWP ..... sondern als erdWP.

mit freundlichen grüßen
Axel
Amateur
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Beitrag von Amateur »

Hallo Michi,
Das ganze Haus ist ein Flachdach-Bungalow am Hang. Wahrscheinlich haben da die Nachbarn doch Recht und eine vernünftige Dachaufstockung mit guter Isolation ist der Bringer für dieses Haus.
Das scheint ein ähnliches Objekt zu sein, wie ich es habe. 70er Jahre Bungalow mit 300 m² Wohnfläche, alles auf einer Etage. Als ich das Haus 2001 übernommen habe lag der Verbrauch bei über 300 kWh/m², also rund 10000 m³ Gas im Jahr (ein m³ Gas entspricht rund 1 Liter Öl). Mittlerweile bin ich bei rund 120 kWh/m². Bisher durchgeführte Maßnahmen:

- Innendämmung des Hallenbads (Raum, nicht Becken)
- Umstellung der Abluftlüftung des Hallenbads auf Wärmerückgewinnung (Paul)
- Neue Dachdämmung (20 cm Mineralwolle)
- Dämmung der Fußböden von unten (10 cm an der Kellerdecke)
- Dämmung und Abdichtung der Rolladenkästen (so dick wie möglich mit PU-Platten ausgekleidet)
- Neue, größere Heizkörper und hydraulischer Abgleich, dadurch geringere Heizkreistemperaturen
- Elektronische, zeitgesteuerte Heizkörperventile
- Bessere Heizungsregelung (digital mit Raumtemperatursensor)

Was noch geplant ist:
- Kerndämmung des zweischaligen Mauerwerks (5cm Einblasdämmung)
- Neuer Heizkessel (Brennwert statt uralt-Atmo)
- Brauchwasserwärmepumpe statt uralt Gasheizer
- Wärmepumpe zur Beckenwasserheizung
- Solarabsorber

Damit sollten deutlich unter 100 kWh/m² rauskommen.

Es gibt also noch viel zu tun.

Viele Grüße,
Andreas
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo andreas,

nach irgend einer verordnung ist die nachttemperatur in äusern um x grad abzusenken .....
bringt das überhaupt was ?
in meiner letzten wohnung war es extrem .... morgens nach dem heizbeginn jubelte die therme rsteinmal ne stunde um die eingestellte tagestemperatur zu erreichen ..... bei "partybetrieb" ( weil sonst über nacht die heizung eingefrohrn ist- falsche leitungsverlegung ) lief die heizung insgesamt auch nicht länger ...
also es waren zu dem zeitpunkt 15 - 20 ° minus.

mit freundlichen grüßen
Axel
Amateur
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Beitrag von Amateur »

Hallo Axel,

leider hat die Forensoftware meine Antwort gekillt, also nochmal:

Eine gesetzliche Verordnung gibt es dafür nicht. Wer will, kann sein Haus die ganze Nacht durchheizen.

Ob Nachtabsenkung oder Nachtabschaltung wirklich was bringt, darüber streiten sich noch die Gelehrten. Viel wird es nicht sein. Das Ganze basiert auf der Idee, das bei abgesenkter Raumtemperatur weniger Wärmeverluste entstehen. Ob die Temperatur bei Absenkung/Abschaltung überhaupt nennenswert absinkt ist eine Frage der Gebäudedämmung. Bei einem gut gedämmten Haus wird sich in den paar Stunden Nachtbetrieb kaum was ändern. Und wenn die Temperatur sowieso kaum sinkt kann man auch einfach durchheizen. Bei einer ungedämmten, zugigen Hütte sieht das anders aus.

Wenn die Therme eine Stunde am Stück durchjubelt ist das eigentlich gut. Dann hat sie den besten Wirkungsgrad, besser als wenn sie die Nacht über dauernd ein und aus schaltet. Dafür sind dann während der Aufheizphase die Temperaturen im Heizkreis höher. Da fängt man sich dann wieder Verteilungsverluste bei schlecht gedämmten Rohren im Keller.

Seitdem die Heizung mit dem neuen Regler auf Nachtabschaltung läuft ist der Komfort morgens wesentlich höher. Der Regler merkt anhand der Aussen- und Innentemperatur wann er loslegen muss, damit es um punkt 8 Uhr 21° hat. Wenn man dann aufsteht strahlen die Heizkörper noch Restwärme vom Aufheizen ab. Das ist sehr angenehm.

Der Regler schaltet die Heizung auch bei Frost ab, lässt die Umwälzpumpe aber laufen. Das reicht völlig um ein Einfrieren der Leitungen über Nacht zu verhindern. Außerdem kann man noch eine Minimaltemperatur einstellen. Wird die unterschritten wirft der Regler die Heizung kurz an.

Ich denke für 70 Eur von Ebay kann man nicht mehr verlangen :mrgreen:

viele Grüße,
Andreas
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Axel,
nach irgend einer verordnung ist die nachttemperatur in äusern um x grad abzusenken
kann ich mir nicht vorstellen.

Dann müßten ja (Nacht) Schichtarbeiter dann tagsüber absenken. :?


Bringt das was?

Da steht das Heizkörperthermostat auf 3, das Wohnzimmer hat 21°C, die Nachtabsenkung sorgt dafür, dass das Vorlaufwasser um 10° sinkt, das Heizkörperthermostat im Wohnzimmer stellt fest, dass es im Zimmer kälter wird und öffnet, die druckgeregelte Pumpe erkennt den Druckabfall und erhöht den Durchfluss, jetzt reicht auch das 10° kühlere Wasser aus um das Wohnzimmer auf 21° zu halten :evil:
Das wird wohl in vielen Gebäuden so ablaufen.

Da sind
- Elektronische, zeitgesteuerte Heizkörperventile
eine bessere Lösung 8)

MfG
uwe
MichiHH
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Beitrag von MichiHH »

Hallo Andreas,

ja ich denke, wir haben ein ähnliches Objekt, bei mir sind es 364 qm mit Schwimmbad.

Wobei mit 120 KWh/qm liegst du ja schon sehr gut und deine weiteren Vorhaben klingen teuer für 30-40 kwh/qm Einsparungen.

Ich denke, Uwe hat vollkommen Recht, ich habe da wirklich eine Gieskanne gekauft und werde die nächsten Jahre nur Löcher stopfen oder das Haus wieder verkaufen. Nur: Man bekommt einfach keine schönen großen Grundstücke mehr!

Daher habe ich am 5.1.08 einen Energieberater eingeladen, der hoffentlich kompetent ist. Leider bin ich selber was Hausbau usw. angeht Laie, mir scheint, das Andreas wohl eher aus dem Fach kommt.

Heute morgen um 6 Uhr habe ich es vorgeführt bekommen: Draußen waren 3 Grad, mein Auto steht vor dem grossen Hauseingang, zeigt aber eine Außen-Temperatur von 6 Grad. Ich heize quasi den Garten mit.

Ich werde euch berichten, was der Berater erzählt.

Noch eine Frage an Michael: Planst du eine Luft-Wärmepumpe für deine Beckenwasser-Erwärmung? Ich habe eigentlich den Eindruck, dass der Wirkungsgrad solcher WP ziemlich begrenzt ist. Oder habt Ihr andere Informationen?

Ich meine z.B. so etwas:

http://www.poolshop-online.de/home.jsp? ... 3404708122


Liebe Grüße
Michi
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