Hallenausbau - nur wie?

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Crni
Beiträge: 9
Registriert: 06.10.2005, 19:08

Hallenausbau - nur wie?

Beitrag von Crni »

Hallo,

im Rahmen einer Komplettsanierung unseres Hauses möchte ich gern den seit 20 Jahren bestehenden Rohbau einer Schwimmhalle ausbauen. Vielleicht können mir einige von euch sagen, ob meine Planung so in Ordnung ist, bzw. diesbezüglich auch noch ein paar Fragen beantworten.

Es handelt sich um eine Halle in der Größe von ca. 10,5 Meter x 5,5 Meter. Das Becken soll 4 Meter x 7 Meter x 1,5 Meter groß werden. Laut statischer Berechnung muss die bewehrte Beckenwand 16 Zentimeter dick sein. Innen soll nach Möglichkeit gefliest werden. Daher habe ich folgenden Beckenwandaufbau geplant: 8 Zentimeter Wärmedämmung – 16 Zentimeter Stahlbeton – PCI-Dichtschlämme – Mosaikfliesen mit PCI-Schwimmbadfuge. Nun meine Fragen hierzu: Welcher Dämmstoff eignet sich hier besser? XPS- oder PU-Hartschaum? Besonders unter Beachtung der Druckfestigkeit unter dem Beckenboden (an dieser Stelle 14-16 Zentimeter Dämmdicke). Und außerdem, welchen Beton sollte man verwenden? Aufgrund der Dichtschlämme müsste doch normaler Stahlbeton ausreichen. Auf WU-Beton oder gar Spritzbeton kann doch sicher verzichtet werden!?

Und nun zur Halle: Es sind Kunststoff-Fenster mit einem U-Wert von 1,3 geplant (DIN 4108 Teil 4). Gemeint ist der U-Wert aufs ganze Fenster und nicht der U-Wert der Verglasung (liegt bei 1,1). Wärmebrücken an den Fensterrahmen wird weitestgehend vorgebeugt durch leicht überlappende Wärmedämmung auf den Rahmen. Der Wandaufbau ist dabei wie folgt geplant: 10 Zentimeter WDVS aus EPS-Hartschaum – 30 Zentimeter Poroton – 8 Zentimeter EPS-Hartschaum – Dampfsperre aus Alufolie – Wandputz mit eingebettetem Armierungsgewebe.

Hier würde mich jetzt besonders interessieren, ob ich für die Innendämmung besser EPS- oder XPS-Hartschaum, oder evtl. sogar auch PU-Hartschaum benutzen sollte. Ist es problematisch wenn die Wand zusätzlich von außen mit einem 10 Zentimeter dicken WDVS gedämmt ist? Lieber die Innendämmung weglassen? Und falls doch mit Innendämmung, reicht es aus wenn man normalen Dämmstoff aus dem Fachhandel vollflächig und großzügig überlappend mit Alufolie beklebt? Oder muss man unbedingt das ISO-System verwenden? Ist ja immerhin doch um einiges teurer! Und als letzte Frage: Wie bring ich den Putz samt Armierungsgewebe dazu auf der Alufolie haften zu bleiben? Nicht, dass das am Ende alles abfällt?!

Na gut, schon wieder viel zu viel gefragt, ich hoffe mir kann jemand weiter helfen! Würde mich sehr freuen! Vielen Dank schon mal an dieser Stelle!

Gruß,

Thomas


Btw., wer noch andere Anregungen hat oder sieht was falsch geplant ist, immer her mit den Infos! Bin für jede Hilfe dankbar!!
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo thomas,
leider ist die baustrecke nicht mein fach.... ( wie du auf meiner HP ersehen kannst ). hast du keinen architekten dafür ?

aber ich würde schon WU-beton verwenden, obwohl die dichtschlämme dichten soll. wie gesagt ist nicht unbedingt mmein ding.
zur wärmedämmung würde ich PU hartschaum geschlossenzellig wählen, der hat eine druckfestigkeit von ca. 2,5 t / m².
gleiches würde ich zur innendämmung verwenden. alle styro - produkte schrumpfen und dergeben kältebrücken.
eine komplette innendämmung sollte leichter zu erstellen sein. eine zusätzliche außendämmung ist umsonst, wenn die innendämmung ausreichend bemessen ist.
das armierungsgewebe kann an der wand ( unter der dämmung ) befestigt werden. ev. sollten diese "kunststoffnägel" zur fixierung verwendet werden.
der fenstereinbau erfolgt laut RAL (?). ich hoffe doch.

soweit ersteinmal

mit freundlichen grüßen
Axel
Amateur
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Registriert: 02.07.2004, 10:14

Beitrag von Amateur »

Hallo Thomas,

als Dämmung unter dem Beckenboden würde ich nur dafür zugelassenes Material verwenden, z.B. ein hoch druckfestes XPS Syrodur 5000CS von BASF siehe www2.basf.de/basf2/html/plastics/images/sst/03_gr_pl.pdf
Noch besser ist Schaumglas, z.B. www.foamglas.de/download/produkte/neu/TD_1.pdf. PU ist unter Gründungsplatten soweit ich weiss nicht zugelassen (sorry Axel, 2,5 to/m² Druckfestigkeit ist mir als Fundamentdämmung zu wenig. Ist bei Außenbecken sicher ok aber bei Innenbecken könnte es Abrisse am Übergang Beckenkopf zu Rohdecke geben. Das ist eine sehr kritische Stelle) 16 cm Dämmung halte ich außerdem für stark übertrieben. Warum so dick?

Die Frage ob WU-Beton oder nicht stellt sich eigentlich nicht. Was Geld kostet ist die Schalung und das Einbringen. Der Mehrpreis für WU-Beton liegt irgendwo bei 5-10 EUR/m³, macht bei deinem Becken keine 100 EUR aus. Ich würde das Becken wie einen Keller nach DIN18159, Lastfall drückendes Wasser bauen. Wenn du Glück hast und es ist bei der Füllprobe alles dicht kannst du dann sogar die Dichtschlämme sparen. Die ist wesentlich teurer.

Für die Innendämmung war mir das ISO-Sytem auch viel zu teuer. Ich habe deshalb Wände und Decke vollflächig mit EPS ausgekleidet (3 cm Glascofoam aus dem Baustoffhandel) und mit Alufolie und 2K PU-Kleber tapeziert. Wenn ich es nochmal machen müsste würde ich allerdings gleich alukaschierte PU-Platten (z.B. von www.correcthane.de) nehmen. Dann hat man die Sauerei mit dem Kleben der Alufolie nicht. Damit die Alukaschierung haftet muss sie mit einem quarzsandgefüllten Putzgrund, z.B. STO Putzgrund http://infonet.sto.de/prinsassets/asset ... zgrund.pdf gestrichen werden. Die grundierten Platten können dann mit PCI Elfatherm, http://www.pci-augsburg.de/site_fixes/d ... _d/151.pdf, auf die verputzten Wände geklebt werden. Die Plattenstöße kann man mit 1K PU-Kleber ,z.B. Ottocoll P83 www.otto-chemie.de/bauprodukte/bau_produkte/p83/p83.htm verkleben und anschließend mit selbstklebendem Aluband http://www.bet2000.de/pdf/alu.pdf verschließen. Anschließend wird die raumseitige Alukaschierung ebenfalls mit Putzgrund gestrichen, mit STO Armierungsmörtel und Armierungsgewebe verspachtelt und mit einem organischen Putz (z.B. Stolit MP) endbeschichtet. Das ganze System ist unter http://www.sto.at/htmger/pr040103.htm beschrieben. Allerdings verwendet STO ein Schienensystem zur Befestigung der Dämmplatten, das ich für wenig gelungen halte.

Da die Innendämmung sowieso 100% dampfdicht sein muss ist eine Außendämmung unkritisch. Normalerweise werden Schwimmhallen als Gebäudeteile zunächst wie ganz normale Wohnräume gedämmt. Die zusätzliche Dämmung wg. der höheren Raumtemperaturen erfolgt dann als Innendämmung mit Dampfsperre. 8 cm Innendämmung halte ich aber für viel zu viel. Wozu soll das gut sein?

viel Erfolg,
Andreas
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