Welche Bodendämmung im Hallenbad ?
Verfasst: 19.02.2006, 13:26
Im Rahmen meiner Hallenbadplanung habe ich nun ein paar Fragen zum Thema Wärmedämmung. Grundsätzlich möchte ich eher zu gut als zu schlecht dämmen, da ich bezüglich der zukünftigen Energiepreise skeptisch bis pessimistisch bin.
1. Welche U-Werte würdet ihr heutzutage für Dach und Außenwände wählen ? Ich sollte noch anmerken, dass ich keine großen Glasfronten plane - 7 m² nach Westen und 6 m² nach Norden. Nach S + O sehe ich nichts vor, weil dort nur die Grundstücksgrenzen zu den Nachbarn liegen. Ich träume im Moment von U = 0,15 bis 0,20 W/m²K für die Außenwände (ca. 60m²) und 0,10 bis 0,15 für den Dachbereich (ca. 80m²). Diese Werte sollten eine evtl. Innendämmung mit enthalten.
2. Bezüglich einer Dämmung des Beckens gegen das Erdreich bin ich etwas verwirrt. In Saunus, "Planung von Schwimmbädern", Krammer, Düsseldorf, 1998 finde ich doch tatsächlich die These, dass man überhaupt keine Dämmung gegen das Erdreich braucht (zumindest solange kein Grundwasser vorhanden). Axel differenziert das immerhin auf seiner Homepage in Frei- und Hallenbäder: "Eine äußere Wärmedämmung bei einem Innenschwimmbecken ist ein absolutes Muss." Sagt aber nichts über sinnvolle U-Werte. Aus den einschlägigen Wärmeschutznormen (bzw. dem wenigen was ich davon aus dritter Hand weiss) entnehme ich, dass Wärmedämmung im Keller immer etwas großzügiger gehandhabt wird als an Wänden und Dach. Auch das läßt darauf schließen, dass man dem Erdreich einen gewissen "natürlichen" U-Wert zuschreibt, der sich dem bauseitigen U-Wert hinzuaddiert (meine natürlich die Kehrwerte...). Gibt es Faustformeln/Daumenwerte für diesen quasi geschenkten "Boden-U-Wert" ? Die gesamte Wand- und Bodenfläche gegen das Erdreich beträgt übrigens ca. 120 m², also fast so viel wie die oberirdischen Flächen zusammen.Da lohnt sich eine saubere Betrachtung wohl schon.
3. An der Beckenstirnwand plane ich einen Technikraum (darüber befindet sich ein bescheidener Aufenthaltsbereich). Meine Vorstellung ist, die Verlustwärme der Geräte im Technikraum dadurch auszunutzen, dass ich diesen Raum gegen das Erdreich genauso gut dämmen will, wie die übrige Halle. Nach oben (gegen den Aufenthaltsbereich) und gegen das Becken aber keinerlei Wärmedämmung. Macht das Sinn ? Damit sollte sich im Technikraum natürlich im Prinzip die Hallentemperatur von 30°C einstellen. Bereitet das den üblichen Geräten irgendwelche Probleme ?
4. Man hört - zu Recht - viel über die Notwendigkeit einer Dampfsperre auf Decken- und Dach-Innenflächen der Schwimmhalle. Ich habe aber noch niemals etwas über eine Dampfsperre im Bodenaufbau gehört. Braucht man die grundsätzlich nicht, da die Außentemperatur im Boden immer nur knapp um 10°C pendelt ? Wie ist das aber im Grenzbereich (also innerhalb von z.B. 100 cm unter der Erdoberfläche an den Außenwänden) ? Bodenfrost soll's ja ab und zu doch mal geben ?
5. Eine Dampfsperre ist sicher nur so gut wie sie auch dicht ist. Machen übliche Systeme (z.B. Iso-plus) denn eigentlich jede Wärmeausdehnung der sie tragenden Wand klaglos mit ? Ein normales Holzdach arbeitet doch über die Jahreszeiten hinweg ganz beträchtlich ? (Mein fast 30 Jahre alter Dachstuhl knackt heute noch gelegentlich sehr vernehmbar...)
Freue mich auf eine angeregte Diskussion.
1. Welche U-Werte würdet ihr heutzutage für Dach und Außenwände wählen ? Ich sollte noch anmerken, dass ich keine großen Glasfronten plane - 7 m² nach Westen und 6 m² nach Norden. Nach S + O sehe ich nichts vor, weil dort nur die Grundstücksgrenzen zu den Nachbarn liegen. Ich träume im Moment von U = 0,15 bis 0,20 W/m²K für die Außenwände (ca. 60m²) und 0,10 bis 0,15 für den Dachbereich (ca. 80m²). Diese Werte sollten eine evtl. Innendämmung mit enthalten.
2. Bezüglich einer Dämmung des Beckens gegen das Erdreich bin ich etwas verwirrt. In Saunus, "Planung von Schwimmbädern", Krammer, Düsseldorf, 1998 finde ich doch tatsächlich die These, dass man überhaupt keine Dämmung gegen das Erdreich braucht (zumindest solange kein Grundwasser vorhanden). Axel differenziert das immerhin auf seiner Homepage in Frei- und Hallenbäder: "Eine äußere Wärmedämmung bei einem Innenschwimmbecken ist ein absolutes Muss." Sagt aber nichts über sinnvolle U-Werte. Aus den einschlägigen Wärmeschutznormen (bzw. dem wenigen was ich davon aus dritter Hand weiss) entnehme ich, dass Wärmedämmung im Keller immer etwas großzügiger gehandhabt wird als an Wänden und Dach. Auch das läßt darauf schließen, dass man dem Erdreich einen gewissen "natürlichen" U-Wert zuschreibt, der sich dem bauseitigen U-Wert hinzuaddiert (meine natürlich die Kehrwerte...). Gibt es Faustformeln/Daumenwerte für diesen quasi geschenkten "Boden-U-Wert" ? Die gesamte Wand- und Bodenfläche gegen das Erdreich beträgt übrigens ca. 120 m², also fast so viel wie die oberirdischen Flächen zusammen.Da lohnt sich eine saubere Betrachtung wohl schon.
3. An der Beckenstirnwand plane ich einen Technikraum (darüber befindet sich ein bescheidener Aufenthaltsbereich). Meine Vorstellung ist, die Verlustwärme der Geräte im Technikraum dadurch auszunutzen, dass ich diesen Raum gegen das Erdreich genauso gut dämmen will, wie die übrige Halle. Nach oben (gegen den Aufenthaltsbereich) und gegen das Becken aber keinerlei Wärmedämmung. Macht das Sinn ? Damit sollte sich im Technikraum natürlich im Prinzip die Hallentemperatur von 30°C einstellen. Bereitet das den üblichen Geräten irgendwelche Probleme ?
4. Man hört - zu Recht - viel über die Notwendigkeit einer Dampfsperre auf Decken- und Dach-Innenflächen der Schwimmhalle. Ich habe aber noch niemals etwas über eine Dampfsperre im Bodenaufbau gehört. Braucht man die grundsätzlich nicht, da die Außentemperatur im Boden immer nur knapp um 10°C pendelt ? Wie ist das aber im Grenzbereich (also innerhalb von z.B. 100 cm unter der Erdoberfläche an den Außenwänden) ? Bodenfrost soll's ja ab und zu doch mal geben ?
5. Eine Dampfsperre ist sicher nur so gut wie sie auch dicht ist. Machen übliche Systeme (z.B. Iso-plus) denn eigentlich jede Wärmeausdehnung der sie tragenden Wand klaglos mit ? Ein normales Holzdach arbeitet doch über die Jahreszeiten hinweg ganz beträchtlich ? (Mein fast 30 Jahre alter Dachstuhl knackt heute noch gelegentlich sehr vernehmbar...)
Freue mich auf eine angeregte Diskussion.