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Verfasst: 20.02.2006, 20:39
von Wühlmaus
Amateur hat geschrieben: inzwischen geht es hier ja reichlich wissenschaftlich zu. Find ich klasse.
Dr.-Ing. im Vorruhestand => Kopf freut sich, wenn mal wieder ein Integral zu lösen ist - auch wenn's nur ein Integral über 1/x² ist... Bin zwar nur Elektrotechniker, wurde aber trotzdem 2 Semester lang mit Thermodynamik geplagt. Hätte ich damals geahnt, dass ich mal ein Schwimmbad planen werde, hätte ich besser aufgepasst...
deine Transformation auf eine Halbkugel funktioniert leider nicht. Damit die Fouriergleichung eindimensional wird darf das Temperaturfeld keine Tangentialkomponenten haben sondern muß nur vom Radius abhängen.
Sehe ich ganz genauso wie du, habe mich nur nicht klar genug ausgedrückt. Auch ich gehe von einer komplett durch Erdreich umhüllten Vollkugel aus, damit der Wärmestrom rein radial verläuft. Diese Wasserkugel denke ich mir aber als zwei Halbkugeln, und nur die untere vergleiche ich mit dem Becken. Warum ? Nun, warum nicht... Ich esse halt gerne Toffifee, da liegt sowas absolut nahe :lol:

Da mich aber noch so viele andere (und vor allem verdammt konkrete) Planungsfragen drücken, möchte ich das Theoretisieren hier jetzt aber beenden. Ich bin aber sehr zufrieden damit, dass mir das Modell (egal ob Deine Kugel oder meine Halbkugel) eine grobe Abschätzung liefert für das was andere so als Erfahrungswerte nennen - also irgendetwas zwischen "Erddämmung ist Blödsinn" und "Wenn Erddämmung, dann eher nur moderat".
Wenn du übrigens den von dir geplanten Inspektionsgang um das Becken realisierst und der Gang wird auch noch mit Außenluft belüftet (so ist das bei mir) ist die ganze Rechnerei hinfällig.
Richtig, und genau deshalb plane ich da keine Belüftung (auch wenn's dann da stinken wird wie im Maschinenraum der Titanic..)

Verfasst: 23.02.2006, 13:52
von Amateur
@Uwe

Nochmal zu deiner Frage wg. Diffusionssperre im Bodenaufbau. Die übliche Folie über erdberührenden Böden macht man wegen kapillarer Feuchte, um zu verhindern, dass flüssiges Wasser hochgezogen wird. Mit Dampfdiffusion hat das wenig zu tun. Die dort verwendeten Folien haben auch keine besonderen Diffusionswerte.

viele Grüße,
Andreas

Verfasst: 23.02.2006, 16:34
von Uwe Kreitmayr
Danke Andreas,

versuche gerade die Thematik zu ergründen und lese dazu über WU-Beton.
Habe einen für mich neuen Begriff kennengelernt: Effusion
http://felix.bv.tu-berlin.de/forschung/ ... ton/2.html

Klar ist, Wasser kommt durch den Beton und wird durch Lüften abgeführt (Keller).

Wenn ich nun im Keller die Temp und die Feuchte, sprich den Partialdruck erhöhe z.B. durch ein Schwimbad, müsste doch die Richtung des Wassertransport umzukehren sein.


Mal schaun was ich noch herausfinde :roll:

MfG
uwe

Verfasst: 23.02.2006, 20:13
von Wühlmaus
Ach herrje, Sachen gibt's...

Ich denke mal, dass ein ganz entscheidenden Faktor auch das Wasserangebot von aussen ist. Die Fallstudie, auf die dein Link verweist, betrifft ja einen Keller, der im Grundwasser steht. Interessant ist aber, dass WU-Beton gar nicht so WU ist, wie man glauben möchte.

Verfasst: 21.08.2006, 13:14
von hotte
Hallo Wühlmaus und Andreas,

ich habe mit Genuß Eure 'mathematische Exkursion' gelesen und kann mir einen kleinen Kommentar nicht verkneifen :

< Senf an >
Man denke sich in dieser herrlich plattgerechneten Welt eine Wärmepumpen-Thermiebohrung des SB-Besitzers.
Da die Berechnung unendlich weit geht, sind Bohrung und Becken diesbezüglich infinitesimal benachbart.
Jetzt kann man einen wunderschönen Kreisprozeß rechnen und lustig Energie zwischen Quelle und Senke austauschen. :lol:
Will sagen, die ganze Rechnerei steht und fällt mit der (höchstwahrscheinlich nicht ganz korrekten) Annahme einer thermisch völlig homogenen Umgebung.
< Senf aus >

Scherz beiseite - ich wollte eigentlich Wühlmaus fragen, ob er jetzt zusätzlich gedämmt hat oder nicht.
Ich hab etwas pagmatischer gerechnet als Ihr :
k-Wert Erdreich je nach Modell so um die 0.3 W/(m^2*K), entspricht etwa einer 12cm Styrodur-Dämmung
bei einem Becken von 4*8 m^2 (1.5m hoch) sind das etwa 500 W an Wärmefluß, die ich durch zusätzliches Dämmen mit einer (diesmal realen) 12 cm Styrodur-Schicht halbieren kann.
Sollte täglich geben 0.25kW*25h entsprechend gut 2000kWh/a, je nach Energieträger 100-200 Euro pro Jahr, womit sich die Investition momentan nach 5-6 Jahren rechnen würde. :roll:
Habt ihr Betriebskosten/Investitionskosten, mit denen sich das grob bestätigen läßt ?

Gruß,
Horst

Verfasst: 21.08.2006, 13:31
von Wühlmaus
@hotte,

nanu - totgeglaubte Threads leben länger... :D

Also ich habe ein paar Monate Pause gemacht mit diesem Thema, weil ich erstmal ein paar Kröten verdienen muss(te), damit das ganze überhaupt wahr werden kann. Da ich noch eine Terminsache zu erledigen habe, werde ich mich hier noch 1 bis 2 Wochen rar machen und dann wieder zuschlagen mit verrückten Fragen und gnadenlosen Zahlenspielen..

Wie's der Zufall so will, habe ich vor exakt 4 Stunden das offizielle Baugesuch für dieses Projekt eingereicht. Auch von daher wird's jetzt konkret.

Zu Deiner Frage: Ich werde gegen das Erdreich großzügig dämmen, schon allein deshalb, weil das die einzige "Wand" ist wo ich später nichts mehr nachrüsten kann, wenn die kWh Heizleistung mal € 2,50 kostet :shock:

Weitere Details ? wie gesagt, demnächst in diesem Theater !