2-geteilt oder nicht, was ist besser?

Beckeneinbauteile wie Düsen, Skimmer, Scheinwerfer, Überlaufrinnentechnik, Verrohrung, Filtertechnik, etc.

Moderatoren: Amateur, Axel Zdiarstek

craig
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Beitrag von craig »

Hallo Uwe,

"..und sie dreht sich doch",
das fällt mir ein nachdem ich alle diese Kommentare, auch die im anderen Forum gelesen habe, die so ziemlich alles was hier geschrieben wurde über den Haufen werfen. Plötzlich kommt mir meine Pumpe richtig schwach vor...

Deine Filtergeschwindigkeit liegt, wenn Ulli's Formel stimmt, bei 66 m/h, da brauchst du dir über zu langsame Rückspülung keine Gedanken machen.

Habe gedacht der 180 Kg Kessel wäre völlig übertrieben, aber du hast jetzt 300 Kg und deine Pumpe wälzt das Wasser in 6,6 Stunden 2 mal durch, da scheinen die Grenzen wirklich weit gesteckt zu sein.

Du schreibst "Die Filtergeschwindigkeiten sind in unserer Anlage sind mit und ohne Sand gleich. (ca. 25 m³/h Durchsatz)" und dann später "ca. 30 m³/h Durchsatz", was denn nun von beidem?

Hast du den Durchsatz wirklich mal ohne Sand getestet?

Gruß craig
craig
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Beitrag von craig »

Noch ne andere Frage: Rückspülintervalle

Die Anlage steht in einem Ferienhaus wo machmal wochenlang keiner da ist. Jetzt lese ich dauernd über regelmäßiges Rückspülen.. Vorher war so ein 30 Jahre alter Schaumgummifilter dran, da wars ken Problem wenn man den alle 2 Monate (manchmal auch nur 3x im Jahr!) rückspülte, weil der Pool wie gesagt überdacht ist, also fast nichts reinfällt wenn er nicht benutzt wird.
Das Wasser ist sehr kalkarm!

Wie sieht's bei Sandfiltern aus?
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo craig,

wenn sich der normaldruck im filterkessel ( z.b. 0,4 bar ) um 0,4 / 0,5 bar erhöht solltest du rückspülen...... die meisten kessel sind für einen maximaldruck von 1,5 bar ausgelegt, sie halten bestimmt auch schon mal mehr aus....... aber 1,5 bar mehr sollte ihnen nicht zugemutet werden.

zum feinen quarzsand nochmals .....
bei quarzsand 0,2 - 0,6 / 0,8 mm ist er scnell zugesetzt, aber nur an der oberfläche..... bei dem groberen quarzsand 0,6 - 1,2 setzt sich der schmutz auch in der tiefe ab, nimmt somit mehr auf.

mit freundlichen grüßen
Axel
craig
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Beitrag von craig »

Hallo Axel, danke für die Infos.

Werde also den Druck im Auge behalten! Wenn sich der Druck mit Verschmutzung erhöht, verlangsamt sich dann nicht auch die Filtergeschwindigkeit? Womit wir wieder beim Thema wären..

Ich hatte dir auf der vorigen Seite schon was geschrieben zum Thema Definitionsvielfalt bei Filteroberfläche - wer hat denn nun recht, du oder melpool?
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo craig,

beim letzten Sandwechsel habe ich ein wenig "experimentiert".

Kesseldruck beim Filtern vor dem Sandwechsel 0,9 bar,
Kesseldruck beim Filtern ohne Sand 0,9 bar,
Kesseldruck beim Filtern mit halber Sandfüllung 0,9 bar,
Kesseldruck beim Filtern mit vollständiger Sandfüllung 0,9 bar.

Kesseldruck beim Rückspülen mit vollständiger Sandfüllung 0,05 bar.

Wenn ich nun die Pumpenkennlinie dazu nehme ergibt sich,
Pumpe ohne jegliche Anschlusse schaft 40m³/h
Nennleistung nach Hersteller 30m³/h, dürfte auch in etwa die Leistung beim Rückspülen (0,05 bar) sein.
Beim Filtern 0,9 bar entspricht ca. 25 m³/h.

Der Systemdruck entsteht bei uns also im Wesentlichen durch die Einlassdüsen.

Rohrlängen im Ansaugteil ca 12 m, im Einlassstrang 25 m.

Rückspülzyklus hängt meiner Meinung nach nur vom Schmutzanfall ab.

Bei meinem Freibecken hatte ich natürlich viele Insekten, Regenwürmer usw. im Filter. Da hab ich nach jedem Bodenabsaugen rückgespült, wenn das Wetter danach war also täglich.

Bei unserem Innenbecken bräuchte ich auch nach drei Monaten noch nicht rückspülen. Hier benutze ich das Rückspülen nur um das Becken teilweise zu Entleeren um die notwendige Frischwasserzugabe zu erreichen.

Eine Pumpen/Filterkombination kann aus meiner Sicht nie zu groß sein. Außer beim Anschaffungspreis.
Eine große Anlage bietet jedoch mehr Möglichkeiten der Nutzung z.B. beim effektiveren Bodenabsaugen.

Wenn eine Anlage ein bischen kleiner ist, lass sie halt länger laufen, auch kein Problem.


Zu deiner Frage/Aussage wenn sich der Druck erhöht sinkt logischer Weise der Durchfluss.
Wenn unsere Pumpe 1,55 bar bringt, schaft sie 0 m³/h.
Deshalb gibt es ja die Pumpenkennlinien.

Filteroberfläche wird wohl im Schwimmbadbau als Querschnittsfläche des Kessels verstanden.
Ist somit nur die halbe Erkenntnis.
Korrekter währe natürlich auch die Angabe zur Füllhöhe und dem Filtermaterrial. Bei Aktivkohle wird dies z.B. ja auch betrachtet.

Für den Normalnutzer reicht aber 2 mal Beckenvolumen am Tag umwälzen.

Hat sich eigentlich schon mal jemand mit dem Zeta-Potential befasst????
Steht was auf deiner HP Alex oder weist du etwas dazu Ulli????


MfG
uwe
craig
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Beitrag von craig »

Toller Beitrag Uwe!

Du schrobst:
>>Habe statt der 300 kg nur 150 eingefüllt.
Bin dann drei Wochen verreist. Hausmeister der dann die Wasserpflege übernimmt hatte Probleme mit Schmutz am Boden<<

da hat dein Hausmeister wohl die eine oder andere Orgie an deinem Pool gefeiert wärend du weg warst? Oder wie sonst könnte der Schmutz wohl reingekommen sein. :wink:

weiter:
>>Nennleistung nach Hersteller 30m³/h. Beim Filtern 0,9 bar entspricht ca. 25 m³/h. Der Systemdruck entsteht bei uns also im Wesentlichen durch die Einlassdüsen<<

ist wohl auch gut so, die Einlassdüsen senken deine Filtergeschwindigkeit von 66 auf 55 m/h. Vielleicht bleibt deine Powerpump auch deswegen so unbeeindruckt vom Sandfüllstand.
Wenn bei mir der Einlassdüsen-Effekt auch auftritt werde ich so bei 30 m/h landen.

Beim Rückspülen dann wieder bei 35 m/h, nach deinen Angaben. Allerdings befindet sich bei mir der Abfluß 2 m unterm Wasserspiegel, also drückt schonmal kräftig eine ebensolange Wassersäule. Wenn ich dann tatsächlich noch ein Fallrohr an den Abfluß hänge wird die Pumpe beim Rückspülen ganz schön abgehen.

Naja, das klingt ja alles ganz praktikabel bis hierhin. Danke nochmal an euch alle! Sehe mich schon wie ich wie ein mit Chlorwasser begossener Pudel vom Lago Maggiore (dort ist der Pool) zurückkomme und Hilfe schreie...

Grüße craig
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo uwe,

wie in der tabele auf meienr HP ....technik/zubehör/pumpen zu lesen ist,
ist die filterfläche = der querschnittsfläche des filterkessels......

mit freundlichen grüßen
Axel
craig
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Beitrag von craig »

Uwe Kreitmayr hat geschrieben:Nur am Rande bemerkt der Sand nach 7 Jahren Gebrauch war nicht "runder" als im neuen Zustand (Augenschein mit Lupe)
Und schon hat Uwe wieder eine neue Panikmache von Händlern aufgedeckt, die immer neues Zeug verkaufen wollen! Wie man auf http://www.euroquarz.de/de/produkte/fil ... uagran.htm sehen kann wird nicht nur bei Poolfiltern sondern auch von der Industrie und Wasserwerken Filtersand "von kantengerundeter Form" verwendet.

Wenn das mit den runden Kanten irgendwie dramatisch wäre würde der Sand ja wohl vom Hersteller nicht noch künstlich abgerundet, oder?

Wie sieht's mit x-fach gebranntem oder sonstwie handverlesenen Sand aus für den die Händler gern das doppelte und dreifache verlangen, hat da schonmal jemand reelle Unterschiede feststellen können?

Gruß craig
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo craig,
man kann es auch übertreiben. wenn der quarzsand einmal erhitzt wurde reicht es eigendlich..... mehr als tot bekommst du die bakterien und sporen sowieso nicht.
( du kannst einen zum tode verurteilten delingquenten auch nicht 3 mal umbringen, wenn du es beim ersten mal vernünftig machst )
außerdem ist es fraglich ob überhaupt gebrannter sand verwendet werden muss......
ich kann mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, das frischer ( aus dem erdreich ) gesiebter, gewaschener sand irgendwelche riesigen mikrobiologischen bestandteile hat, die man mit den wasserpflegeprodukten nicht klein bekommt.

bei kleinen filtern merkt man aber schon die nutzungszeit...verminderte filterleistung ..
bei uwe seinen überdimensionierten filter wird das nicht so zu merken sein, da die schichtdicke des quarzsandes schon gewaltig ist.


mit freundlichen grüßen
Axel
melpool hilfe
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Beitrag von melpool hilfe »

@ uwe: Zeta-Potential: was ist das denn?
melpool hilfe
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Beitrag von melpool hilfe »

....ach, schon dank google erledigt.

Ja sicher, der Effekt der elektrischen Ladung der Flockteilchen ist bekannt.
In der Praxis kann man ihn schön beobachten,wenn jemand es bei der Dosierung von Flockmitteln zu gut meint, will heißen: überdosiert:
Dann stoßen sich die Flochmittel-Moleküle gegenseitig ab und hindern sich damit gegenseitig, die anders geladenen (Schmutz-) Teilchen an sich zu binden.

Resultat: Bei Überdosierung des Flockmittels geht die Flockwirkung zurück!!!
weitere Informationen:
www.melpool.com (deutsche Flagge anklicken) und
www.melkam.de
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

@ alle

Meine Einlassungen hier im Forum erheben nicht den Anspruch auf naturwissenschaftliche Korrektheit, sondern sind überwiegend eigene Erfahrungen.

Hab mal mit euroquarz telefoniert.
Der Quarzsand ist naturbelassen, er wird lediglich gesiebt.
Dies geht nur dann, wenn er ausreichend trocken ist.
Dazu wurde er früher "gebrannt".
Heute geschieht dies mittels Heißluft bei 400 °C.

Der Sand ist in der Lage Eisen und Mn oder Mg (eins von beiden, welches habe ich schon wieder vergessen) zu binden.

Die Aufnahmekapazität für die Metalle ist begrenzt, der Sand muss dann gewechselt werden (Einsatz bei den Mineralwasserabfüllern).
"Schmutzpartikel" können mehr oder weniger oft rückgespült werden.

Rund ist der Sand von Natur aus. Gequetschter Sand ist nach DIN nicht zulässig.

Da der Sand beim Filtern nicht mechanisch beansprucht wird, wird er wohl im Laufe der Zeit nicht runder.

Wenn ein Wechsel also sinnvoll sein soll, dann können nur Oberflächeneffekte Ursache hierfür sein. Deshalb die Frage nach dem Zeta-Potential.

Ulli/Axel habt ihr weiterführende Info zum Flocken. Bin bisher noch nicht so richtig schlau. Bei Profianlagen wird das Flockungmittel hinter der Pumpe zugegeben damit sich in einer 10m Beruhigungsstrecke Flocken ausbilden können und diese von der Pumpe nicht mehr zerschlagen werden können. Wie ist das mit dem Zeug das wir so ins Becken schmeißen. Warum überlebt das die mechanischen Kräfte in der Pumpe?

Zur Frage warum der Hausmeister Schmutz im Wasser hatte.

Nach jedem Wasserwechsel habe ich den Eindruck, dass aus dem Leitungswasser in den ersten Wochen in Verbindung mit der Chlor etwas ausfällt. Dies liegt wie Staub am Boden. Nach ein paar mal Absaugen, oder aufwirbeln und mit einer überdimensionierten Anlage filter, ist es weg. Pech ist nur wenn zu wenig Sand drin ist.
Parallel zum Sandwechsel habe ich auch das Wasser gewechselt. Also nichts mit Orgien.

MfG
uwe
melpool hilfe
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Beitrag von melpool hilfe »

Hallo Uwe,

ein zeitlich längerer Kontakt Flockmittel + Schmutzeilchen ist sicherlich von Vorteil. Bei den Privat-Becken haben wir aber eben nicht diese Distanzen, trotzdem funktioniert die Flockung auch auf der kurzen Reaktionsstelle. Ein Teil des Flockmittels wird oft in privaten Bädern (ohne anhaftenede Schmutzteilchen) durch den Filter in das Becken gespült. Deswegen flockt auch ein Teil auf dem Beckenboden aus und muss dann von dort wieder aufgesaugt werden.
Für private Becken ist das akzeptabel, für öffentliche jedoch nicht!

Die Idee der "Zeschlagung" der Flock-Schmutz-Teilchen helte ich nicht für relevant. Der Zeta-Potential-Effekt ist für das Flockmittel relevant, nicht für den Sand.

Viele Grüße Ulli K.
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo uwe,
ich denke das sind gelößte metalle, ob vom wasserwerk geliefert oder aus deinen eignen leitungen bezogen....
es scheint ja nicht die menge zu sein .....

mit freundlichen grüßen
Axel
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Beitrag von melpool hilfe »

zur Sandfilter-Füllmenge:

Allgemein kann man doch davon ausgehen, dass die Filterhersteller das Thema Sand-Füllmenge für ihre eigenen Filter optimal bestimmt haben (zumal sie nicht selbst den Sand verkaufen, die Sand-Verkaufsmengen ihnen also relativ gleichgültig sein können).
Deswegen wird es doch in der Regel ratsam sein, den jeweiligen Hersteller-Empfehlungen zur Füllmenge Folge zu leisten....

Viele Grüße Ulli K.
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