Technikraum oberhalt Wasserniveau

Beckeneinbauteile wie Düsen, Skimmer, Scheinwerfer, Überlaufrinnentechnik, Verrohrung, Filtertechnik, etc.

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hasseeiswürfelvorwärmer
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Technikraum oberhalt Wasserniveau

Beitrag von hasseeiswürfelvorwärmer »

Aus Platzgründen (habe die 3-Meter-Abstände zum Nachbarn an 2 Seiten ausgereizt, an der 3. Seite ist eine ausladende runde römische Treppe und an der 4. Seite nur 1 m bis zum Haus) kann ich keinen Technikschacht neben dem Pool errichten. Ich habe auch keinen Keller; lediglich eine große ebenerdige Garage, die Luftlinie 13 m bis zur Garage hin gelegenen Außenkante des Pools entfernt ist. Nun hat mir mein Schwimmbadbauer vorgeschlagen, sämtliche Technik in der Garage unterzubringen (inklusive Pumpe für die Gegenstromanlage und Trafos für die Unterwasserbeleuchtung). Ein anderer Schwimmbadbauer hat hierzu bemerkt, daß dies äußerst bedenklich wäre, da zum Schutz der Pumpe, die trockenlaufen könne, ein Rückschlagventil direkt beim Pool anzubringen sei und da dieses jederzeit zugänglich sein müsse, dort sowieso ein Schacht anzubringen sei. Er hat außerdem zu bedenken gegeben, dass die Pumpe auf diese Entfernung evtl. gar nicht funktionieren könne, da die Entfernung vom Pool zu groß sei. Die Pumpe der Gegenstromanlage würde auf diese Entfernung hin auf gar keinen Fall ausreichende Leistung bringen; es sei denn ich hätte vor, hierfür EUR 6.000,00 zu investieren. Auch wegen der Unterwasserbeleuchtung hat er Bedenken auf diese Entfernung. Der andere Schwimmbadbauer sagt hierzu, dass das Rückschlagventil direkt bei der Pumpe, also in der Garage zu installieren sei und bleibt auch sonst bei seiner Meinung. Wer hat nun recht?
Axel Zdiarstek
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technik

Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo ....,

den technikraum oberhalb des wasserspiegels ( oberirdisch ) ist kein thema !!!
13 m bis zum technikraum oberirdisch funktioniert nicht !!!!
es gibt in der physik den begriff der geodätischen saughöhe ....( saughöhe im verhältnis zur entfernung ) da hängt sich die pumpe auf !!!
das problem des trockenlaufens passiert n i c h t !! da das alles ein geschlossenes systhem ist. ratsam ist aber in jedem fall jeweils ein kugelhahn vor und hinter der filreranlage, um das wasser abzusperren, wenn der schmutzfilter gereinigt werden muss. ein rückschlagventil erhöht den reibungswiederstand in der saugleitung !!!
das gleiche trift für die gegenstromanlage zu.
zum unterwasserscheinwerfer. die VDE 0570 / EN 61558 sagt, das der max. abstand von trafo zur lampe bei 2x6mm² CU-leitung 9,7 m sein darf. das ergibt sich aus der wiederstandsrechnung .....12 V / 300 VA ..... der trafo wird überlastet die birnen verschleißen vorzeitig usw..... dann müsste schon 2x10mm²-leitung her.

alternativ ist ein technikraum oberirdisch oder unterirdisch möglichst dicht am schwimmbecken die beste lösung. unterirdisch sollte er mind. 1,5 x1,5 m sein. und trocken sollte er auch sein. ( deckenabdichtung ) sonst brauchen sie öfter mal eine pumpenreparatur.

weitere infos auch wiedermal auf meiner HP unter " tip´s zum bauen "

mit freundlichen grüßen
Axel Zdiarstek
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

die geodätische Höhe beschreibt die Höhendifferenz zwischen Pumpe und Wasserspiegel und nicht das Verhältnis von Saughöhe zu Entfernung. Bei der fast horizontalen Rohrleitung ist der Druckverlust durch die Rohrreibung entscheidend. Für die Filterpumpe sind das bei 8 m³/h, 26 m Rohrlänge und einer DN50 Leitung ca. 80 mbar, entspricht ca. 80 cm Wassersäule. Das ist für eine Schwimmbadpumpe überhaupt kein Problem. Wenn man die Pumpe im Technikraum unterhalb des Wasserspiegels aufstellt (Schacht) braucht es nicht mal eine selbstansaugende Pumpe sein.

Eine Gegenstromanlage fördert mind. 25 m³/h. Bei 26m Rohrlänge ist eine DN50 Leitung zu klein (650 mbar Druckverlust). DN75 ist schon nötig (86 mbar bei 25 m³/h). Bei höherer Förderleistung dann noch größer. Die Leitungen sollten vom Becken und Pumpe mit einem Schlauch entkoppelt werden, weil bei pulsierenden Massagedüsen erhebliche Druckstöße in den Leitungen auftreten.

Bei den Unterwasserscheinwerfern ist der Spannungsabfall auf der Leitung abhängig vom Strom, Querschnitt und Leitungslänge. Bei 12V/300W fließt ein Strom von 25A. Damit fallen an einer 26m langen Leitung mit 6mm² Querschnitt (= 0.077 Ohm) ca. 2V Spannung ab, d.h. an dem Lampen kommen nur noch 10V statt 12V an (20% Spannungsverlust). Die Lampenleistung ist reduziert, d.h. die Lampen leuchten dunkler und "gelber" aber es wird weder der Trafo überlastet noch verschleißen die Birnen schneller. Als Ausweg kann man entweder mehrere Leitungen parallel verlegen oder man wechselt auf ein 24V-System (z.B. von Wibre) Bei 24V/300W reduziert sich der Strom auf 12,5 A, auf der Leitung fällt nur noch 1V Spannung ab und an den Lampen kommen 23V statt 24V an (5% Spannungsverlust). Bei einem 30V System sind die Verluste noch geringer.

Gruß, Andreas
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