Aus Fehlern sollte man lernen - Habe trotzdem noch eine Frag

Beckenkörper, Bauweise, Abdichtung (Folie Polyester etc.), Fliesen, Beton-Sanierung, etc.

Moderatoren: Amateur, Axel Zdiarstek

Andy
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Aus Fehlern sollte man lernen - Habe trotzdem noch eine Frag

Beitrag von Andy »

Hallo zusammen,

ich habe letztes Jahr mit meinen Nachbarn zusammen ein 8x4 Meter Stahlwandpool gekauft und aufgestellt. Das Loch dafür haben ausheben lassen, da der Lehmboden doch recht schwer ist, um es selbst zu machen. An den längsseiten haben wir dann Stüzmauern hochgezogen, die wir auf ein betoniertes Fundament gesetzt hatten. Dann haben wir das Becken aufgestellt, Wasser eingelassen und gleichzeitig verfüllt. Und hatten noch ein paar Wochen Badespaß bevor der Winter kam.

Jetzt ist der Winter vorbei, und wir können von vorne anfangen. Warum? Das Becken wurde durch das Tauwasser unterspühlt. Dadurch ist die Folie aufgeschwommen und die Stahlwände hat es umgedrückt. :(
Also aus mit dem Badespaß.
Nachdem wir nun das Wasser aus dem Pool und der Grube kpl. abgepumpt haben, ist zu allem auch noch die Stützwand eingebrochen. Diese hat dem Druck des total durchnäßten Lehmbodens leider nicht mehr Stand gehalten.
Auf jeden Fall war es uns nun über Ostern nicht langweilig und haben die "Schäden" beseitigt. Nun haben wir wieder eine Baugrube genau wie vor einem Jahr.
Da wir jedoch länger als ein Jahr Spaß daran haben wollen, hätte ich jetzt noch ein paar Fragen an Euch.

- Bodenplatte: Wir betonieren dieses mal auf jeden Fall eine Bodenplatte mit ordentlich Eisen drinn. Die Fundamente für die Stützmauern machen wir nun noch tiefer. Meint Ihr, das eine ca 15 cm dicke Betonplatte mit viel Eisen ausreicht, und entsprechend mit Eisen verstärkt die Fundamente von 80 cm reichen werden ??

- Stützmauern: Die Stützmauern, mauern wir diesesmal nicht mit Betonsteinen und füllen diese mit Beton aus, sondern gießen diese gleich direkt mit Beton und viel Eisen, welches mit der Bodenplatte verbunden ist. Eine ca 25 cm Dicke Wand sollte doch reichen ???

- Auffüllen: An den "runden" also den kurzen Seiten wollen wir die Baugrube dann nicht mehr mit Lehm-Sand-Gemisch verfüllen, sondern kpl. auch mit Beton verfüllen, so das wir an diesen Seiten, auch mind. 10 bis 20 cm Beton haben. Dadurch sollte das Einstürzen der Seitenwände wohl behoben sein.
Damit sich nicht alles wieder mit Wasser nach dem Winter füllen kann, wollen wir auch noch eine Drainageleitung mit Schacht und Pumpe rundrum verlegen.

Was meinen den die Experten?? Wird es uns so das Becken wieder unterspühlen und es aufschwimmen nach dem Winter? Oder sollte es diesmal halten??
Mir ist klar, das dies doch mehr Fragen zur Statik als zum Schwimmbecken selbst sind, aber vielleicht hat ja einer von Euch Erfahrung damit.

Grüße Andy
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo andy,

wie du schon sagtest......euer fehler war der fehlende beton hinter den rundungen.....nix weiter !
ichbaue nun selten in lehmboden, aber sollte eigendlich nix anderes sein wie in "normaler" erde.
baue in beton, ist zwar bestimmt des guten zu viel aber dann habt ihr deffinitiv ruhe. deine angegebenen masse reichen alle mal.

mit freundlichen grüßen
Axel
LarsL
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Also wirklich ...

Beitrag von LarsL »

Ob Lehmboden oder nicht, so wird es nicht gemacht: Für Euren Pool muß eine Bodenplatte her aus Beton. Da brauchen keine Tonnen Stahl hinein, nehm Faserbeton und gut ist (billig und einfach). Dann steckt ihr auf den Längsseiten noch ein Paar Anschlußeisen hinein und darauf Eure Schalsteine und verfüllt diese mit Beton (nachdem die Bodenplatte Trocken ist). Oder einfach bauern reicht auch mit Kellermauersteinen. Dann den Pool rein, Wasser rein und mit Magerbeton die Rundungen hinterfüllen. Und im Winter lasst ihr das Wasser drin! Nur Absenken aber nicht ablassen. Das wars. Ihr findet präzise Anleitungen überall im Internet, sowohl von Herstellern als auch von privaten Poolbauern. Viel Spaß.
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Andy,

vor gut 30 Jahren habe ich ein ovales Becken 3,60 * 7,20 m ( 0.5mm Stahlblechwand) aufgestellt. Loch in Boden, Becken rein, Wasser hinterher, Aushub wieder angefüllt fertig. Im nächsten Frühjahr Wasser abgepumpt und das Wasser das die Tauchpumpe nicht mehr schafte mit einen Eimer einfach über den Beckenrand geschöpft. Nach kurzer Zeit war der bis dahin standfeste Boden so durchweicht, dass dieser "flüssig" wurde und die Beckenwand eindrückte.

Danach habe ich das Becken wieder ausgegraben. Nun habe ich das Becken erneut im Loch aufgestellt. Rings ums Becken stellte ich 2 cm Styropor und verfüllte den Graben mit Magerbeton. Die Innenschalung stellte das gefüllte Becken dar. Die Außenschalung habe ich mir geschenkt, habe Beton und Erdreich gleichzeit verfüllt. Dadurch ergab sich eine ca 10 cm dicke Betonwand (ohne Armierung). Das Becken steht nun seit 30 Jahren in diesem Zustand. Die letzten drei Jahre ist kein Wasser mehr drin, dennoch stehen die Wände.

Dein Problem waren die beiden Wände, diese waren keine Stützwände, sondern nur Seitenwände. Eine freistehende gemauerte Wand ist nicht für die Aufnahme von Seitenkräften geeignet. Die kann praktisch schon ein Kind umstoßen, erst recht durchweichter Lehm der sich verflüssigt hat.


Der nach deinem Unglück jetzt geplante Aufbau ist sicher ausreichend dimensioniert. Fundament halte ich für überflüssig, Bodenplatte reicht. Lass dir von einem Betonbauer beschreiben wo die Baustahlmatten sinnvoll einzubauen sind (Zonen mit Zugspannungen).
Wenn sich in der Grube Wasser sammelt (Grund oder Tauwasser) auf jeden Fall für eine gute Entwässerung sorgen.

Die Seitenwände sind nun so auszuführen, dass sie seitliche Kräfte aufnehmen können. Dies geht jedoch nicht mit mauern. Eine gemauerte Mauer kann keine Zugkräfte in die Bodenplatte einleiten. Da hilft nur Beton mit Bewehrung. Oder lass die Bodenplatte weg und mach eine reine Betonwand die ca 80 cm tiefer als der Beckenboden ist. Der Boden muss jedoch gut verdichtet sein im Bereich der ersten 80 cm.
Oder mach das Loch noch größer und versetze fertige Betonelemente wie sie für Stützmauern verwendet werden. Baumarkt und Kran notwendig.

Kann mir auch vorstellen, je Seitenwand drei Fundamentlöcher auszuheben. I-Träger einbetonieren und die Zwischenräume auszumauern.

Wenn du richtig Spass an deinem Becken findest, wird´s du über kurz oder lang vielleicht ein anders Becken wollen.
Dann solltest du dir jetzt schon ein paar Löcher im Beton lassen für das Dynamit um deinen jetzt geplantes Bauwerk wieder aus der Erde zu bekommen ;-)).

Oder frag mal einen Baustatiker um Hilfe. Für 100 Euro sollte eine Handskitze drin sein mit allen wesentlichen Angaben. Das Geld spart man am Material wieder ein.

MfG
Uwe
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo uwe,

da ist ein kleiner fehler in deinem gedankengang. ( glaube ich )
die stützmauern geben die form.... kräfte ( welche ) aufnehmen ist nicht wirklich verlangt. aber eine 24er mauer reicht allemal auch für ein 12 meter schwimmbecken. die mauer kippt nicht ( hab ich noch nie gehört ).
auch wenn das schwimmbecken gefüllt ist und hinter den wänden noch kein erdreich gefüllt ist.

aber gut so schaffst du wieder euros für den nobelpreis.

mit freundlichen grüßen
Axel
Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten von Euch. Jetzt bin ich mir etwas sicherer mit meiner Planung, dass diese nicht wieder kpl. daneben liegt. Da es vor ein paar Tagen ohne Ende bei uns geregnet hat, ist jetzt wieder schaufeln angesagt, da wieder Erdreich bzw. Lehm abgerutscht ist.

Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir nun am kommenden Wochenende die Bodenplatte betonieren. Mit ein paar Eisenmatten und Eisen die für die Bewährung der Seitenwände sind.

Da ich leider kurzfristig ohne großen Kosten kein Schalungsmaterieal bekomme, werden wir die Stützmauern nun mit Hohlblocksteinen (heisse die so ??) mauern, und diese dann mit Beton ausgießen.

Wenn soweit alles fertig ist, werde ich mich auf jeden Fall wieder melden, und Euch unseren Fortschritt berichten.

Grüße
Andy
Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo zusammen,

wolllte Euch einmal ein kleines Update geben. Haben nun die Betonplatte mit schön viel Eisen betoniert, und an den Seiten auch Eisen rausstehen lassen, damit diese die Wände mit der Bodenplatte verbinden. Somit sollten uns die Wände nun nicht mehr umfallen.

Nach einigen Überlegungen haben wir entschlossen doch noch etwas mehr den Geldbeutel aufzumachen, und gleich ein kpl. Betonbecken zu erstellen. Haben nun das ganze Becken mit Betonschalungssteinen aufgestellt, und in jede Reihe Eisen rein. Senkrecht und Waagerecht, und das ganze mit Beton ausgefüllt.

Am kommenden Wochenende wollen wir nun oben noch einen U-Anker wegen der Stabilität aufbetonieren.
Aussen haben wir das ganze ordentlich mit Betumen abgedichtet und eine Noppenfolie verlegt. Wenn der U-Anker getrocknet ist, wollen wir das ganze Becken innen mit Zementputz verputzen. Diesen lassen wir dann richtig austrockenen (ich denke mal so 4 Wochen), und dann kommt ein Anstrich mit Chlor-Kautschuk-Farbe drüber. Nach so drei Anstrichen sollte das Becken auch soweit dicht sein (hoffen wir mal), dass wir unser Becken mit Wasser befüllen können.

Ich werde Euch auf dem laufenden halten.
Grüße Andy
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo andy,

...und im nächsten jahr streichst du wieder chlor-kautschuk......wieder 3 mal .... und in 3 - 4 jahren schleifst du den ganzen müll wieder runter und machst alles wieder von vorne.

mit freundlichen grüßen
Axel
LarsL
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Und dicht ist es trotzdem nicht

Beitrag von LarsL »

Hey Leute, das ist Müll. Jetzt habt ihr Euch so viel Mühe gegeben ein tolles Becken zu betonieren und dann macht ihr keine Abdichtung hinein? Ist nicht euer Ernst, oder?

Entweder ihr streicht das Becken anschließend von innen mit einer Dichtenden Farbe (http://www.poolbau24.de/) oder aber ihr macht ne Polyesterbeschichtung hinein (Axel ist Euer Mann) oder letzte Möglichkeit ihr macht eine Folie hinein. Aber so wird das nix und ihr ärgert Euch einen ab ...
Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo zusammen,

also die Profis sollten es ja wissen. Darum haben es wir nun wie folgt gemacht bzw. werden es so machen.

Das Becken haben wir nun fertig gemauert und betoniert. Aussen am Becken haben wir eine Drainage verlegt. Die Wände isoliert und denen einen zweifachem Betumenanstrich verpasst. Und zu guter letzt noch eine Noppenfolie (oder wie die auch immer genau heissen mag) verlegt.

Das Becken innen werden wir nun, sobald das Wetter mitspielt mit Zementputz und einem speziellem Zusatzmittel für Dichtigkeit von PCI verputzen. Und wenn dieser nach ein paar Wochen richtig schön trocken ist, streichen wir unser Becken mit Poolcoat von Silka. Für die Farbe haben wir ein sehr gutes Angebot bekommen, somit ist nun die Chlorkautschuk Farbe aus dem Rennen, da wir uns ja auch nicht jedes Jahr die Arbeit machen wollen.

Grüße Andy
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

hallo andy,
halt uns auf dem laufenden.....bin mal gespannt

Axel
Lenni
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Beitrag von Lenni »

Hallo!

Poolcoat ist meiner Meinung nach keine Alternative zu Folie oder anderen "guten" Abdichtungsmaßnahmen.

Was ist mit der Fuge zwischen Bodenplatte und Wand? Dort wird früher oder später ein Riss entstehen, auch mit vergütetem Putz und das heißt:

UNDICHTIGKEIT!

:(

Gruß Lenni
Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo zusammen,

wollte Euch mal wieder einen kleinen Zwischenstatus geben. Die Betonarbeiten haben wir nun abgeschlossen, und die erste Schicht Putz mit Dichtmittel ist aufgetragen. In diese Schicht ist auch eine Gewebematte eingelegt, das der Putz keine Risse bekommen kann. Da wir es optisch ohne Kanten einfach schöner finden, haben wir alles "Rund" gemacht. Das Becken hat eine ovale Form (ca 8m x 4m) und an den kurzen Seiten sind noch zwei Liegeflächen (auch im Wasser). Der Pool mit somit fast 10 Meter länge wirkt ganz schön groß muss ich sagen.
Auch die Treppe haben wir abgerundet. Die Stellen zwischen Boden und Wand sind mit einer Art Hohlkehle versehen worden, und in einem Zug mit Wand und Boden verputzt worden. Auch hier liegt Gewebe gegen Risse drinn. Schade das man hier keine Bilder einstellen kann, so kann ich es Euch nur erzählen.

Bezüglich Alternative zu "guten Abdichtungen" wollte ich noch etwas sagen. Ich denke egal ob Folie, Kunstharz, kpl. Kunststoffbecken usw. ist immer eine Art von "Vorliebe" .
Mir ist schon auch klar, wenn ich "nur" ein Betonbecken mehr oder weniger so 0815 baue und betoniere, das ich es dann mit der Poolcoat Farbe nicht dicht bekomme. Da ist eine Folie dann wirklich angebracht, das es dicht wird.
Wenn man sich jedoch wirklich gut informiert (über alles was so mit Wasser zu tun hat) z.B. auch über Brunnenbau, Kanalbau, Staudamm usw. wird man feststellen, das hier so gut wie nie mit Folie gearbeitet wird. Auch diese Bauten aus rein Beton sind dicht, und das über lange Jahre.
Wir haben dadurch eine Vorliebe für ein Betonbecken bekommen. Hierdurch waren wir jetzt auch nicht an eine Form gebunden (rund, oval, eckig usw), sondern konnten den Pool so gestalten wie wir wollten. Für die Kosten vom Pool hätten wir uns vermutlich auch schon fast ein Freiformbecken aus Kunststoff gießen lassen können.

So long. Ich werde Euch auf dem laufenden halten, wenn wir das Wasser einlassen.

Grüße Andy
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Andy,

Bilder einstellen geht Dank Info von uwes.

Schau mal unter Schwimmbadtechnik "Sandfilter durch Frost beschädigt"

Was habt ihr mit dem alten Becken gemacht?

MfG
uwe
Andy
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Beitrag von Andy »

Hallo Uwe,

danke, werde gleich einmal nachschauen wegen den Bildern einstellen.

Das alte Becken, sowie alle Teile dazu, werden für Bastler versuchen über ebay zu verkaufen.

Andy
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