Planung Schwimmhalle

Beratung, Planung, Projektierung, Bauablauf, Kosten, etc.

Moderator: Amateur

Wühlmaus
Beiträge: 50
Registriert: 14.02.2006, 09:45

Beitrag von Wühlmaus »

@Amateur + Pascal,

hey Ihr beiden, vielen Dank für diese Diskussion auf höchstem Niveau ! Habe auch wieder einiges gelernt - und neue Motivation geschöpft, das verstaubte Buch "Bauphysik" aus dem Regal zu kramen und irgendwann mal durchzuackern.

Als Fazit für mich bleibt dann wohl so etwas wie: "Schwimmbad ist wohl doch komplizierter als diejenigen meinen, die bisher noch keines gebaut haben."

Also nochmal: vielen Dank !
Herzliche Grüße
Christoph
S & W GmbH & Co.K

Beitrag von S & W GmbH & Co.K »

So soll es auch sein....................

aus der Erfahrung und den eigens passierten Fehlern in der Vergangenheit lernt man sehr schnell...........

Grüße Pascal
S & W GmbH & Co.K

Beitrag von S & W GmbH & Co.K »

Was ist beim Bau einer Schwimmhalle zu berücksichtigen?

1. Sind Schwimmhallen klimatisch wie Badezimmer anzusehen?

Nein, es gibt einen gravierenden Unterschied. Im häuslichen Badezimmer gibt es zeitweise hohe Luftfeuchtigkeit, die dann meist wieder auf Wohnraumniveau absinkt. In der Schwimmhalle dagegen ist eine permanent hohe Luftfeuchtigkeit gegeben. Die absolute Feuchtemenge liegt etwa doppelt so hoch wie bei normalem Wohnraumklima. Im Badezimmer können Baustoffe (Wände, Decke) zur zeitweisen Pufferung von Feuchtespitzen herangezogen werden. Aber in der Schwimmhalle kann dieser Effekt nicht genutzt werden, weil kaum
Feuchteschwankungen vorkommen.

2. Was bedeutet 60 % relative Luftfeuchte?

Die Angabe der relativen Luftfeuchtigkeit hat nur dann praktischen Wert, wenn die entsprechende Lufttemperatur dazu genannt wird. Luft kann nämlich bei steigenden Temperaturen mehr Feuchtigkeit aufnehmen als bei kühleren Temperaturen. Deshalb verschwindet beispielsweise Nebel, wenn im Laufe des Tages die Lufttemperatur steigt. Die Nebeltröpfchen werden von der Luft wieder in Form von durchsichtigem Wasserdampf aufgenommen. Schwimmhallenluft von 30° C, 60 % relativer Luftfeuchte enthält pro Kubikmeter rund 19 g Wasser. Wohnraumluft (20° C) bei ebenfalls 60 % relativer Luftfeuchte enthält dagegen nur circa 10g/m³, also etwa die Hälfte.

3. Warum wird in Schwimmhallen eine Dampfsperre benötigt?

Die Außenluft hat das Jahr über deutlich weniger Feuchtigkeit pro Kubikmeter Luft gespeichert als die Schwimmhallenluft. Im Winter kann der Feuchtegehalt in der Schwimmhalle zeitweise höher liegen als in der Außenluft. Durch diesen Unterschied im Feuchtegehalt ist der Wasserdampf bestrebt, einen Ausgleich zu schaffen und drängt in Richtung der feuchtigkeitsarmen Außenluft. Weil Wasserdampfmoleküle so winzig klein sind, können sie üblich Baustoffe mit geringem Widerstand durchdringen. Da die Außenwand jedoch nach außen hin kühler wird, unterschreitet das Wasserdampfmolekül auf dem Weg durch die Außenwand die sogenannte Taupunkttemperatur und wird zu flüssigem Wasser. Dies ist für jede Wandkonstruktion schädlich. Daher muss der Vorgang bereits auf der Innenseite der Schwimmhalle unterbunden werden. Dies übernimmt die Dampfsperre.

4. Können Wände hinter einer Dampfsperre noch atmen?

Unter Atmung wird entweder Luft- oder Feuchtigkeitsaustausch verstanden. Ein Luftaustausch findet durch eine hochwertig ausgeführte Wand aber nicht statt. Aus diesem Grund ist der Begriff „Atmung“ im Prinzip falsch. Wird mit Atmung die Feuchtigkeitswanderung bzw. Diffusion durch Bauteile gemeint, so gelten die zu Frage 1 und 3 ausgeführten Erläuterungen. Durch die Dampfsperre wird verhindert, dass Wasserdampf in die Konstruktion eindringt. Daher kann das Mauerwerk nach außen austrocknen. Aufgrund der hohen Temperatur in
der Schwimmhalle liegt die Diffusionsrichtung der Feuchtigkeit generell von innen nach außen. Dadurch kann die Außenwand von außen nach innen nicht durchfeuchtet werden und bleibt trocken.

5. Wie vermeidet man ganz zuverlässig Tauwasserschäden?

Um Tauwasserschäden in der Schwimmhalle zu verhindern, muss die Oberflächentemperatur der Wände über der sogenannten Taupunkttemperatur von circa 23° C liegt. Ist dies nicht der Fall, dann ist die Wärmedämmung der Außenbauteile zu gering. Am sichersten vermeidet man Tauwasserschäden durch eine rundum geschlossene Innendämmung mit aufkaschierter Dampfsperre Dieses System hat sich bewährt, weil Wärmebrücken vermieden werden, und die Wärmedämmung sorgfältig verlegt und auch kontrolliert werden kann. Die gesamte Fläche ist dampfdicht.

6. Welche Vorschriften gelten für Schwimmhallenbauteile?

Außenbauteile wie Wände und Decken müssen die Mindestanforderungen beim Wärmeschutz erfüllen. Diese sind in der Wärmeschutz-Verordnung definiert. Außerdem muss jedes Bauteil bauphysikalisch überprüft werden. Dazu empfiehlt sich der Nachweis nach DIN 4108. Dieser Nachweis sollte vor Baubeginn für jedes Bauteil der Schwimmhalle erstellt werden. Er gehört zur Sorgfaltspflicht von Planern und ausführenden Handwerkern.

7. Was fordert die Wärmeschutz-Verordnung für den Bau von Schwimmhallen?

Schwimmhallen sind hinsichtlich der Wärmedämmung wie Wohnräume zu betrachten. Hierfür legt die Wärmeschutz-Verordnung Maximalwerte für den Heizwärmebedarf fest. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern kann das sogenannte Bauteilverfahren angewendet werden. So dürfen die Bauteile einer Schwimmhalle bestimmte k-Werte nicht überschreiten.

8. Ist bei Kellerwänden eine Aussendämmung sinnvoll und notwendig?

Kellerwände gegen Erdreich werden in der Regel in Beton ausgeführt und sollten daher sinnvollerweise mit mindestens 6 cm Dämmstoff von außen wärmegedämmt werden. Auf der Innenseite ist eine zusätzliche Wärmedämmung mit Dampfsperre sinnvoll, da Schwachstellen wie Fensterlaibungen und Deckenübergänge auf diese Weise bauphysikalisch sicher ausgeführt werden können. Der Wasserdampf bleibt dort wo man ihn habe will, in der Schwimmhalle. Die Beton-Konstruktion wird vor den Chemikalien der Schwimmhallenluft (Chloride) geschützt.

9. Wie können Innenwände technisch sicher ausgeführt werden?

Bei Innenwänden muss unterschieden werden, ob sie an beheizte oder unbeheizte Räume anschließen. Bei unbeheizten Räumen sind gemäß Wärmeschutz-Verordnung die gleichen Anforderungen zu erfüllen wie bei den Außenwänden gegen Erdreich. Daher ist auch hier in der Regel eine Innendämmung mit Dampfsperre notwendig. Innenwände gegen beheizte Räume sollte man ebenfalls mit einer Wärmedämmung versehen. Die Wand bleibt so auf der Innenseite behaglich warn, der Wärmeabfluss wird spürbar reduziert und die nebenliegenden Räume werden nicht unnötig erwärmt.

12. Muss ein Schwimmhallendach immer hinterlüftet werden?

Schwimmhallendächer werden oft in Steildach- oder Pultdach-Konstruktion ausgeführt. Hierbei greifen die Planer meistens auf Leimbinder- oder Holzsparrenkonstruktionen zurück. Dabei eignet sich der Zwischenraum zwischen den Sparren der Pfetten bestens, um den Dämmstoff (Mineralwolle) einzubringen. In Schwimmhallen hat sich die sogenannte Vollsparren-Dämmung bewährt. Dabei wird auf die Hinterlüftungsebene direkt über dem Dämmstoff verzichtet. Der Hohlraum wird sparrenhoch mit Dämmstoff ausgefüllt. Über der Dämmung wird eine diffusionsoffene Unterspannbahn befestigt und darauf die Konterlattung für die Dachkonstruktion. Diese übernimmt dann die Hinterlüftung der Dacheindeckung. Bei Holzkonstruktionen ist auf der Innenseite eine absolute Dampfsperre unabdingbar. Alle Stöße und Fugen müssen systemgerecht dampfdicht verklebt werden, so dass die gesetzlich erforderte Winddichtigkeit erreicht wird.

15. Wie lassen sich die Betriebskosten niedrig halten?

Einen wichtigen Anteil an den Betriebskosten bilden die Heizkosten. Sie sind durch fachgerechte Planung und Ausführung stark beeinflussbar. Am wichtigsten sind dabei der Wärmeschutz der Außenflächen, die hochwertige Verglasung, die Verdunstungsminimierung aus dem Becken und die Wärmerückgewinnung bei der Lüftung und Entfeuchtung. Durch gewerkeübergreifende Planung sind die Heizkosten einer privaten Schwimmhalle mit Werten unter 2,50 Euro pro Tag realistisch. Man spricht dann von sogenannnten Niedrigenergie-Schwimmhallen, analog den Niedrigenergiehäusern.

Grüße Pascal
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Pascal,

warum stellst du nicht einfach einen Link ein?
z.B.

http://www.livingpool.de/spezial/spezial07.asp#1


Dann brauchst du nicht so mühsam kopieren und es schleichen sich keine Fehler ein.
Punkt 3 ist bei dir etwas sinnentstellt ohne "20 mal"

Im Winter kann der Feuchtegehalt in der Schwimmhalle zeitweise 20 mal höher liegen als in der Außenluft.


MfG
uwe
melpool hilfe
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Beitrag von melpool hilfe »

Hallo Uwe,

gut aufgepasst!

Man lernt nie aus!

Gruss Ulli K.
S & W GmbH & Co.K

Beitrag von S & W GmbH & Co.K »

Hallo Uwe,
Hallo Ulli,

falsch gedacht der thread ist nicht der angegebene, aber ist ok.......

ich habe kein Problem damit...........

Gruß Pascal
Uwe Kreitmayr
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Beitrag von Uwe Kreitmayr »

Hallo Pascal,

wenn es vom BSW stammt, ist es ja schon fast für diesen peinlich.

http://www.bsw-web.de/detail.php?pageid=5,191

Man sollte die mal auf den Fehler im Punkt 3 hinweisen.

MfG
uwe
Axel Zdiarstek
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Beitrag von Axel Zdiarstek »

@ pascal,

da hab ich was übersehen.

die "farbechtheit" eines gecoats hängt maßgeblich von chlorverbrauch des nutzers ab, also wirst du da niemanden finden der dir das für 10 jahre garantiert.

bei 30°C und mit einer ozon oder UV-C lichdesinfektion ist das kein problem - und hier spreche ich n u r für meine arbeit.
z.B. bei einer deffekten chlorozonanlage wirds nichts ..... da kannst du machen was du willst. und es wird ja von vielen fachkollegen die meinung vertreten - viel chlor - hilft viel ..... ( geld zu machen ).
meine beschichtungen im öffendlichen bereich zeigen keine ausbleichungen. da wird aber exakt auf die dosierung geachtet.

mit freundlichen grüßen
Axel
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