ich versuche gerade, mir einen Reim auf die Angaben in den Datenblättern von Luftentfeuchtern zu machen. Im Moment rede ich von Umluft-Entfeuchtern mittels Kompressor und Wärmerückgewinnung. Als Beispiel soll mir der - in diesem Forum mehrfach erwähnte - Kaut 5010 dienen.
In dessen Datenblatt (s. http://www.kaut.de) finde ich u.a. folgende Angaben:
Entfeuchtungsleistung (30°/60%): 52 kg/d
Entfeuchtungsarbeit: 0,57 kW/kg
Leistungsaufnahme: 1,24 kW
Wärmerückgewinnung: 3,50 kW
Die Verdunstung von 1 kg Wasser @27°C entzieht bekanntermaßen dem Gesamtsystem "Schwimmhalle" (=Wasser + Luft) die Verdunstungswärme von 0,677 kWh/kg. Um dieses 1 kg Wasser im Luftentfeuchter wieder aus der Luft zu entfernen, muss eine Entfeuchtungsarbeit von 0,570 kWh erbracht werden. Diese wird vom Entfeuchter in Form von elektrischer Energie aufgenommen. Für 1,24 kWh aufgenommener elektrischer Leistung wird der getrockneten Luft eine Wärmemenge von 3,50 kWh zugeführt. Anders ausgedrückt, führt der Entfeuchtungsprozess für 1 kg Wasser der Luft 0,57 kWh * 3,5 / 1,24 = 1,609 kWh zu. Da dem System aber vorher die Verdunstungswärme 0,677 kWh / kg entzogen wurde, bleibt ein Wärmeüberschuss von 1,609 - 0,677 = 0,932 kWh pro kg entfernten Wassers.
Fazit: Bei der Entfeuchtung von 1 kg Wasser muss ich 0,57 kWh elektrische Energie einsetzen und erhalte neben der Lufttrocknung einen Wärmegewinn von 0,932 kWh. Letztere kann direkt genutzt werden, um die Transmissionsverluste (durch die Hallenhaut nach aussen) auszugleichen.
Habe ich das Datenblatt so weit richtig interpretiert ? Wenn ja, ergibt sich daraus eine interessante Schlussfolgerung. Dasselbe Datenblatt kommt in einem Beispiel zu dem Schluß, dass ein 32m² Becken pro Tag typischerweise 38,4 kg Wasser verdunstet. Wird dieses mit der 5010 vollständig entfernt, dann wird der Halle ein Wärmeüberschuß von 38,4*0,932 = 35,79 kWh/d zugeführt. Dies reicht rein theoretisch, aus um einen Transmissionsverlust von konstant 1,49 kW auszugleichen. Wenn ich meine Halle entsprechend gut wärmedämme, käme ich also rein rechnerisch ohne jede Zusatzheizung (weder Luft noch Wasser) aus.
Voraussetzung: meine anderswo in diesem Forum schon vorgestellte "kleine Wildsau" müsste sicherstellen, dass pro Tag mindestens 38,4 kg Wasser verdunstet werden.

Versteht mich bitte nicht falsch - ich frage nicht, ob das eine vernünftige Auslegung einer realen Schwimmhalle ist. Ich möchte nur wissen, ob ich das Datenblatt und die physikalischen Zusammenhänge richtig interpretiere. (Ich habe allerdings auch schon mal ganz konkret von einem Schwimmbadverkäufer das vollmundige Statement gehört: "Mit Luftentfeuchter brauchen Sie keine Heizung mehr")