Hallo Thomas,
3 kW über Luftheizung ist schon ein Wort. Da du ja in der VL-Temperatur begrenzt bist und man die Luft auch nicht beliebig heiß in die Halle leiten kann kommen da ordentliche Volumenströme zusammen. Bei 40° Lufteintrittstemperatur und 30° Hallentemperatur sind es immerhin grob 850 m³/h, die man durchsetzen muß, um 3 kW Heizbedarf zu decken. Davon könnte man zwar den nicht zum Entfeuchten benötigten Teil als Umluft fahren, aber der Volumenstrom muß trotzdem bewegt werden. Luft ist eben ein schlechter Wärmeträger.
Technisch wäre das auch mit einem Paul Gerät möglich. Das PWW Heizregister muss sich ja nicht zwingend im Gerät befinden sondern kann irgendwo im Zuluftstrom installiert werden (ist bei mir auch so). PWW Heizregister gibt es auch einzeln, z.B. hier
http://www.helios.ch/www.helios.ch/deut ... odukte.htm unter Zubehör. Man kann natürlich auch einfach einen möglichst großen, Verflüssiger oder Verdampfer aus der Kältetechnik nehmen und statt Kältemittel Heizungswasser durchlaufen lassen. Den Kupferrohren macht das nichts.
Die Fenster beschlagen, wenn die Oberflächentemperatur des Glases unterhalb des Taupunks liegt. Der liegt bei 30°, 60% RF bei etwa 21°. Deine Fenster haben einen uw-Wert von 0,82 W/m²K, d.h. R = 1,22 m²K/W. Mit den üblichen Übergangswiderständen Rsi = 0,13 m²K/W und Rse = 0,04 m²K/W ergibt sich ein Wärmedurchgangswiderstand von 1,39 m²K/W. Bei diesem Wert hast du selbst bei -12° Außentemperatur noch eine Oberflächentemperatur von 26°, d.h. oberhalb der Taupunkttemperatur. Rein rechnerisch beschlägt da also nichts, selbst wenn die Scheiben überhaupt nicht angeblasen werden.
Natürlich ist ein gewisser Luftstrom vor den Fenstern trotzdem sinnvoll, damit es keinen Kaltluftabfall (Zugerscheinungen) gibt. Das kriegt man auch mit relativ wenig Volumenstrom hin, wenn man die Scheiben nicht schräg anpustet sondern die Luft möglichst gleichmäßig parallel zu den Scheiben einströmen lässt. Durch den Coanda-Effekt klebt die Luftwalze dann quasi an der Scheibe und es bildet sich eine Art Luftwand vor dem Fenster. Das ist energetisch wesentlich günstiger als die Fenster massiv anzublasen. Stillstandzeiten der Entfeuchtung gibt es übrigens nicht. Da dauernd Wasser verdunstet muß auch dauernd entfeuchtet werden.
Niedrige VL-Temperaturen bedingen zwangsläufig große Heizflächen. Wenn du keine Radiatoren möchtest (kann ich nachvollziehen) und der Boden schon ausgenutzt ist sind als nächstes die Wände dran. Dafür gibt es Wandheizungen. Die funktionieren wie eine Fußbodenheizung, nur mit dünneren Rohren, die statt im Estrich in den Putz eingebettet werden. Ist eine Innendämmung vorhanden muß die Wandheizung natürlich raumseitig der Dämmung angeordnet werden.
An deiner Stelle würde ich zunächst die Funktionen "Entfeuchten" und "Heizen" trennen, damit die Volumenströme auf das zum Entfeuchten notwendige Maß begrenzt bleiben. Die Beheizung dann wegen niedriger VL-Temperatur über möglichst große Flächen (Wand, Boden). Die Luftheizung würde ich vergessen. Bei sehr großen Fensterfronten würde ich vor den Fenstern im Estrich eingelassenene Bodenkonvektoren vorsehen, z.B. den Mini Canal von
http://www.jaga.de Die Dinger bringen bei niederiger VL-Temperatur zwar keine große Heizleistung, zur Verhinderung von Zugerscheinungen reicht es aber auf alle Fälle. Falls der Estrich schon drin ist gibt es die auch als sehr niedrige Standkonvektoren, z.B. den Mini.
viel Erfolg,
Andreas